LONDON (IT BOLTWISE) – Eine neue umfassende Analyse deutet darauf hin, dass die Verwendung von Acetaminophen während der Schwangerschaft mit einem erhöhten Risiko für neuroentwicklungsbedingte Störungen wie Autismus und ADHS bei Kindern verbunden sein könnte. Die Studie, die 46 bestehende Untersuchungen systematisch überprüfte, fand in den meisten qualitativ hochwertigen Forschungen einen statistisch signifikanten Zusammenhang zwischen der pränatalen Einnahme von Acetaminophen und einer erhöhten Rate dieser Erkrankungen bei Nachkommen.

Eine kürzlich veröffentlichte umfassende Analyse in der Fachzeitschrift Environmental Health legt nahe, dass die pränatale Exposition gegenüber Acetaminophen, auch bekannt als Paracetamol, das Risiko für die Entwicklung von neuroentwicklungsbedingten Störungen wie Autismus und ADHS bei Kindern erhöhen könnte. Die Studie überprüfte 46 bestehende Studien und stellte fest, dass die meisten qualitativ hochwertigen Forschungen einen statistisch signifikanten Zusammenhang zwischen der Einnahme von Acetaminophen während der Schwangerschaft und einer erhöhten Rate dieser Erkrankungen bei Nachkommen aufzeigten.
Acetaminophen wird weltweit von über der Hälfte der schwangeren Frauen als Schmerz- und Fiebermittel verwendet, da es als sicherer im Vergleich zu Alternativen wie nichtsteroidalen Antirheumatika gilt, die teratogene Risiken bergen. Doch in den letzten Jahren haben mehrere Studien Bedenken geäußert, ob eine häufige oder verlängerte Einnahme von Acetaminophen während der Schwangerschaft die Gehirnentwicklung stören könnte.
Das Gehirn durchläuft während der Schwangerschaft schnelle und empfindliche Entwicklungsprozesse, was es besonders anfällig für Umwelteinflüsse macht, einschließlich Medikamente. Da Acetaminophen die Plazentaschranke überwinden und mit Systemen interagieren kann, die an der Hormonregulation, der Immunantwort und dem oxidativen Stress beteiligt sind, untersuchten Forscher, ob es konsistente Muster zwischen der pränatalen Verwendung und der späteren Diagnose von neuroentwicklungsbedingten Störungen gibt.
Die Forscher nutzten die Navigation Guide-Methodik, um Umweltrisiken durch Beobachtungsdaten zu bewerten. Sie durchsuchten PubMed, ISI Web of Science und Google Scholar bis Februar 2025 nach Studien, die den Zusammenhang zwischen pränataler Acetaminophen-Exposition und neuroentwicklungsbedingten Ergebnissen untersuchten. Der Fokus lag auf Kindern, die mit ADHS, Autismus oder verwandten Entwicklungsstörungen diagnostiziert wurden, und die Überprüfung umfasste sowohl prospektive als auch retrospektive Studien, von denen einige biologische Marker wie Acetaminophen-Spiegel im Nabelschnurblut oder Mekonium verwendeten.
Von den 46 eingeschlossenen Studien berichteten 27 über positive Assoziationen zwischen der pränatalen Acetaminophen-Nutzung und neuroentwicklungsbedingten Problemen bei Kindern. Neun Studien fanden keinen signifikanten Zusammenhang, während vier mögliche schützende Effekte berichteten, und der Rest lieferte gemischte Ergebnisse. Die stärksten Assoziationen wurden in Studien mit rigoroser Methodik beobachtet, die Biomarker zur Bewertung der Exposition verwendeten, eine breite Palette von Störvariablen berücksichtigten und Teilnehmer über die Zeit verfolgten.
Für ADHS fanden 14 von 20 Studien einen signifikanten Zusammenhang zwischen der Exposition gegenüber Acetaminophen im Mutterleib und erhöhten Diagnoseraten. In einigen Fällen trat ein Dosis-Wirkungs-Muster auf, das darauf hindeutet, dass eine längere oder häufigere Einnahme des Medikaments das Risiko erhöhen könnte. Für Autismus berichteten fünf von acht Studien über eine positive Assoziation. Studien, die andere Formen von neuroentwicklungsbedingten Störungen untersuchten, wie Sprachverzögerungen oder Verhaltensdysregulation, fanden ebenfalls ein erhöhtes Risiko im Zusammenhang mit der pränatalen Acetaminophen-Nutzung.
Die Konsistenz der Ergebnisse über mehrere Kohorten, Länder und Methoden hinweg, kombiniert mit aufkommenden Beweisen aus biologischen Studien, führte die Autoren zu dem Schluss, dass die beobachteten Assoziationen nicht allein durch Störfaktoren erklärt werden können. Laborstudien und Tiermodelle haben gezeigt, dass Acetaminophen die Hormonregulation, die Immunfunktion und den oxidativen Stress in einer Weise beeinflussen kann, die möglicherweise die Gehirnentwicklung stört.
Die Forscher betonen, dass ihre Ergebnisse nicht bedeuten, dass Acetaminophen neuroentwicklungsbedingte Störungen verursacht, sondern dass Vorsicht geboten ist. Beobachtungsstudien können keine Kausalität definitiv feststellen, und nicht gemessene Störfaktoren wie mütterlicher Stress oder Infektionen könnten ebenfalls eine Rolle spielen. Die Studien variierten auch stark in der Art und Weise, wie sie die Acetaminophen-Exposition maßen, was es schwierig macht, spezifische Zeitfenster erhöhter Anfälligkeit oder sichere Nutzungsschwellen zu identifizieren.

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