HANNOVERSCH MÜNDEN / LONDON (IT BOLTWISE) – Der japanische Automobilzulieferer Musashi plant die Schließung seiner Werke in Deutschland, obwohl ein Vertrag bis 2030 besteht. Die IG Metall spricht von einem Vertrauensbruch und bereitet sich auf harte Auseinandersetzungen vor. Die Situation könnte zu einem bedeutenden Arbeitskampf führen, der die Zukunft der betroffenen Standorte und der Beschäftigten gefährdet.

Der Konflikt zwischen dem japanischen Automobilzulieferer Musashi und der deutschen Gewerkschaft IG Metall hat sich in den letzten Monaten zugespitzt. Musashi plant, seine Werke in Hannoversch Münden und Leinefelde zu schließen, obwohl ein Vertrag mit Standortgarantie bis 2030 besteht. Diese Ankündigung hat nicht nur bei den betroffenen Mitarbeitern, sondern auch in der gesamten Branche für Aufsehen gesorgt. Die IG Metall sieht darin einen klaren Vertrauensbruch und bereitet sich auf mögliche Arbeitskämpfe vor.
Musashi, ein bedeutender Lieferant von Getriebe- und Schmiedeteilen für große Automobilhersteller, steht unter erheblichem wirtschaftlichem Druck. Seit 2018 sind die Verkaufszahlen um 40 Prozent gesunken, und asiatische Konkurrenten produzieren deutlich günstiger. In den letzten drei Jahren hat das Unternehmen Verluste in Höhe von rund 100 Millionen Euro verzeichnet. Diese wirtschaftlichen Herausforderungen werden von Musashi als Hauptgrund für die geplanten Werksschließungen angeführt.
Die IG Metall vermutet jedoch, dass Musashi die drohende Insolvenz als Druckmittel einsetzt, um die Belegschaft zu Zugeständnissen zu bewegen. Viele Beschäftigte befürchten, im Falle einer Schließung ohne Abfindung auf der Straße zu stehen. Das Management von Musashi verweist auf laufende Gespräche mit der Gewerkschaft, jedoch ohne konkrete Gegenvorschläge von deren Seite. Die geplante Solidaritätsdemonstration am 10. September, die in die tarifliche Friedenspflicht fällt, könnte die Spannungen weiter verschärfen.
Offiziell begründet Musashi die Schließungen mit dem Ziel, die verbleibenden Standorte langfristig zu sichern. Doch Garantien gibt es nicht. Für die IG Metall ist dies ein weiteres Indiz dafür, dass das Management Zeit spielt. Sollte es nicht zu einer Einigung kommen, könnte eine tarifliche Schlichtungsstelle unter Leitung der Ministerpräsidenten von Niedersachsen und Thüringen eingeschaltet werden. Doch auch dies könnte nur eine Atempause sein, bevor es zu harten Arbeitskämpfen kommt.

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