SEATTLE / LONDON (IT BOLTWISE) – Amazon plant, sein Satelliten-Internet-Projekt Kuiper ab 2026 auch in Deutschland anzubieten. Damit tritt der Online-Riese in direkte Konkurrenz zu Elon Musks Starlink und zielt darauf ab, abgelegene Regionen mit schnellem Internet zu versorgen.

Amazon hat sich in den letzten Jahren von einem reinen Online-Händler zu einem vielseitigen Technologiekonzern entwickelt. Neben der Herstellung von Geräten wie Smartphones und Tablets sowie dem Betrieb von Streaming-Diensten und Cloud-Speicherlösungen, wagt sich Amazon nun in das Geschäft mit Satelliten-Internet vor. Das Projekt Kuiper, das 2019 angekündigt wurde, soll ab 2026 auch in Deutschland verfügbar sein. Damit gehört Deutschland zu den ersten fünf Ländern weltweit, die von diesem Angebot profitieren werden.
Die Entwicklung des Kuiper-Projekts nahm Fahrt auf, nachdem die US-amerikanische Regulierungsbehörde FCC im Juli 2020 die Genehmigung erteilte. Ein bedeutender Meilenstein war der Start der ersten beiden Prototyp-Satelliten im Oktober 2023. Diese Satelliten dienten dazu, grundlegende Technologien und Abläufe im Orbit zu erproben. Der operative Startschuss fiel schließlich am 28. April 2025 mit dem erfolgreichen Start der ersten 27 Produktionssatelliten.
Amazon plant, bis Ende 2025 mehr als 200 Satelliten in eine niedrige Erdumlaufbahn zu bringen. Langfristig soll die Flotte auf über 3200 Satelliten anwachsen, um bis 2028 eine globale Abdeckung in 88 bis 100 Staaten zu ermöglichen. Dabei sollen auch der Äquator und die Pole erreicht werden. Bereits jetzt hat Amazon über 100 Satelliten ins All gebracht, teilweise mit Hilfe von Raketen des Konkurrenten SpaceX.
Das Kuiper-System verspricht in ersten Tests theoretische Übertragungsraten zwischen 1 und 1,2 Gigabit pro Sekunde im Download und bis zu 400 Mbit/s im Upload. Für Endkunden sollen stabile 400 Mbit/s im Download möglich sein. Amazon fokussiert sich dabei besonders auf Regionen ohne Breitbandanschluss, in denen Glasfaser oder Mobilfunk bislang nicht verfügbar sind. Die technische Stabilität ist entscheidend, da Starlink in der Vergangenheit wiederholt von Ausfällen betroffen war.
Zu den Preisen hat Amazon noch keine Angaben gemacht, doch Branchenbeobachter erwarten, dass der Konzern mit Kampfpreisen in den Markt einsteigen wird. Möglicherweise wird das Angebot günstiger als Starlink, das derzeit Tarife ab 29 Euro monatlich anbietet. Die Investitionssumme für das gesamte Kuiper-Projekt soll sich auf rund 10 Milliarden US-Dollar belaufen. Amazon sieht in der Kombination mit seinem Cloud-Geschäft zusätzliche Synergieeffekte, die sowohl Privatkunden als auch Unternehmen und staatliche Einrichtungen zugutekommen könnten.

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