ATLANTA / LONDON (IT BOLTWISE) – Eine aktuelle Studie der Georgia State University zeigt, dass antisemitische Einstellungen in den USA stärker mit der Unterstützung politischer Gewalt verknüpft sind als reine Kritik an Israel. Die Forscher untersuchten die Unterschiede zwischen antisemitischen Vorurteilen und anti-israelischen Ansichten und deren Einfluss auf politisches Verhalten.

Eine neue Studie der Georgia State University hat herausgefunden, dass antisemitische Einstellungen in den USA stärker mit der Unterstützung politischer Gewalt verbunden sind als reine Kritik an Israel. Die Forschung, geleitet von Sophia Moskalenko und ihren Kollegen Tomislav Pavlović und Mia Bloom, zielte darauf ab, die Unterschiede zwischen antisemitischen Vorurteilen und anti-israelischen Ansichten zu untersuchen und deren Einfluss auf politisches Verhalten zu analysieren.
Die Studie wurde durch einen Anstieg globaler Proteste und Gewalt nach dem Hamas-Angriff auf Israel im Oktober 2023 motiviert. Während antisemitische Vorfälle in diesem Kontext zugenommen haben, wird in der öffentlichen Diskussion oft Antisemitismus mit anti-israelischen Gefühlen gleichgesetzt. Die Forscher wollten klären, ob diese beiden Formen der Feindseligkeit unterschiedliche Verhaltensweisen hervorrufen, insbesondere in Bezug auf die Unterstützung von Aktivismus versus Gewalt.
Die Untersuchung umfasste 542 US-amerikanische Erwachsene, die online befragt wurden. Die Teilnehmer wurden zu ihren Einstellungen gegenüber Juden und Israel sowie zu ihrer Bereitschaft, an politischem Aktivismus, gewalttätigen oder illegalen politischen Aktionen und allgemeiner Aggression teilzunehmen, befragt. Die Forscher verwendeten eine etablierte Antisemitismus-Skala, um anti-jüdische und anti-israelische Einstellungen als separate Dimensionen zu messen.
Die Ergebnisse zeigten, dass antisemitische Einstellungen, nicht nur Kritik an Israel, die stärksten Prädiktoren für die Unterstützung von Gewalt sind. Die Gruppe mit schwachen antisemitischen und anti-israelischen Ansichten zeigte die höchsten Aggressionswerte. Im Gegensatz dazu war die Gruppe, die Israel kritisierte, aber Juden unterstützte, zwar aktivistisch, jedoch nicht gewaltbereit.
Die Forscher argumentieren, dass Antisemitismus durch einen “Hass-Mechanismus” wirkt, bei dem Feindseligkeit gegenüber Außengruppen direkt zur Unterstützung von Gewalt führt. Anti-israelische Einstellungen hingegen scheinen eher durch einen “Gruppenbeschwerde-Mechanismus” zu funktionieren, der Aktivismus fördert, ohne die Außengruppe zu entmenschlichen.
Die Studie hebt hervor, dass nicht alle politischen Dissidenten dieselben psychologischen Grundlagen oder Verhaltensimplikationen haben. Viele Menschen, die gegen israelische Politik protestieren, tun dies aus einem Gefühl der Ungerechtigkeit und nicht aus Feindseligkeit gegenüber Juden. Ihre Aktivität spiegelt politische Besorgnis wider, nicht rassistischen oder religiösen Hass.
Die Forscher schlagen vor, dass zukünftige Studien qualitative Ansätze wie Interviews oder Fokusgruppen einbeziehen sollten, um die Motivationen hinter diesen Einstellungen besser zu verstehen. Sie empfehlen auch, die Analyse auf andere Länder auszuweiten, um zu untersuchen, ob ähnliche Einstellungsprofile in unterschiedlichen kulturellen und politischen Kontexten auftreten.

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