FRIEDRICHSHAFEN / LONDON (IT BOLTWISE) – Mathias Miedreich übernimmt die Führung bei ZF Friedrichshafen und setzt auf eine strategische Neuausrichtung in Richtung Elektromobilität. Trotz eines Gewinnrückgangs und geplanter Stellenstreichungen bleibt das Unternehmen optimistisch, die Herausforderungen der Branche zu meistern. Der Fokus liegt auf der Antriebssparte, die sowohl elektrische als auch hybride Lösungen entwickelt.

Der traditionsreiche deutsche Autozulieferer ZF Friedrichshafen steht vor einer entscheidenden Phase. Mit Mathias Miedreich als neuem Vorstandsvorsitzenden wird ein frischer Wind in die Unternehmensführung gebracht. Miedreich, der zuvor die Antriebssparte leitete, übernimmt in einer Zeit, in der das Unternehmen mit einem Gewinnrückgang und der Notwendigkeit von Stellenstreichungen konfrontiert ist. Sein Ziel ist es, ZF Friedrichshafen wieder auf Wachstumskurs zu bringen, insbesondere im Bereich der Elektromobilität.
Die Automobilindustrie befindet sich in einem tiefgreifenden Wandel, der auch ZF Friedrichshafen nicht unberührt lässt. Seit 2018 ist die weltweite Fahrzeugproduktion um 30 Prozent gesunken, was den Druck auf Zulieferer wie ZF erhöht. Das Unternehmen, das unter anderem Volkswagen, BMW und Stellantis beliefert, spürt die Auswirkungen ausbleibender Aufträge und steigender Kosten. Besonders der Übergang zur Elektromobilität stellt eine Herausforderung dar, da hohe Investitionen bei gleichzeitig niedrigen Margen erforderlich sind.
Ein zentraler Punkt der strategischen Neuausrichtung ist die Antriebssparte, die Division E. Hier werden sowohl elektrische als auch hybride Antriebe entwickelt. Diese Sparte ist jedoch von der verzögerten Marktdurchdringung der Elektromobilität betroffen, was zu hohen Kosten und niedrigen Margen führt. Vor kurzem gab es Überlegungen, diese Sparte zu verkaufen, was zu Unmut und Protesten unter den Mitarbeitenden führte.
Zusätzlich belasten milliardenschwere Schulden den Konzern, die während Expansionskäufen angehäuft wurden. Der Erwerb von Unternehmen wie TRW und Wabco hat zu erheblichen Verbindlichkeiten geführt, die Investitionen in zukunftsweisende Bereiche einschränken. Der aktuelle Zinsanstieg verstärkt die finanzielle Belastung zusätzlich. Mit einem Verlust von 195 Millionen Euro im ersten Halbjahr steht das Unternehmen unter Druck, seine Kosteneffizienz zu steigern, insbesondere an den deutschen Standorten.
Bis 2028 sollen bis zu 14.000 Stellen gestrichen werden, während die Arbeitszeit vieler Mitarbeitenden bereits jetzt reduziert wird. Das Management bleibt dennoch optimistisch und sieht die Restrukturierungen als notwendig an, um langfristig Arbeitsplätze zu sichern. Der Betriebsrat hingegen kritisiert die bisherigen Maßnahmen als wenig erfolgreich und fordert einen Kurswechsel. Entscheidende Gespräche über die Zukunft der Antriebssparte stehen bevor, deren Ergebnisse mit Spannung erwartet werden.

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