Hollywoods Aufruhr über KI-Schauspielerin Tilly Norwood

NEW YORK / LONDON (IT BOLTWISE) – Die Einführung der KI-generierten Schauspielerin Tilly Norwood hat in Hollywood für Aufsehen gesorgt. Während die Macher betonen, dass sie keine menschlichen Schauspieler ersetzen soll, sind viele in der Branche skeptisch. Die Diskussion um den Einsatz von KI in der Filmindustrie ist damit um eine Facette reicher geworden.

Die Filmindustrie steht erneut im Zentrum einer hitzigen Debatte über den Einsatz von Künstlicher Intelligenz. Der Auslöser: Tilly Norwood, eine KI-generierte Schauspielerin, die von dem Startup Particle6 geschaffen wurde. Diese Entwicklung hat bei vielen Schauspielern und Kreativen in Hollywood Besorgnis ausgelöst, da sie befürchten, dass KI ihre Arbeit bedrohen könnte.

Tilly Norwood, die seit Februar auf Instagram aktiv ist, präsentiert sich dort wie eine typische Gen Z Influencerin. Sie postet regelmäßig über ihre angeblichen Schauspielprojekte und hat kürzlich von Bildschirmtests berichtet, die sie in der Hoffnung auf eine Rolle gemacht habe. Doch hinter der Fassade steckt keine echte Person, sondern ein Produkt der KI-Technologie.

Die Reaktionen aus Hollywood ließen nicht lange auf sich warten. Prominente wie Sophie Turner und Cameron Cowperthwaite äußerten ihre Ablehnung gegenüber dem Projekt. Sie kritisieren, dass die Schaffung von KI-Schauspielern nicht nur gedankenlos, sondern auch beunruhigend sei. Diese Stimmen spiegeln die weit verbreitete Angst wider, dass KI die menschliche Kreativität und Arbeit ersetzen könnte.

Die Gründerin von Particle6, Eline Van Der Velden, verteidigt ihr Projekt und betont, dass Tilly Norwood nicht als Ersatz für menschliche Schauspieler gedacht sei, sondern als künstlerisches Werk. Sie vergleicht die KI mit Animationen oder CGI, die ebenfalls neue Möglichkeiten eröffneten, ohne die Live-Performance zu verdrängen. Dennoch bleibt die Skepsis in der Branche groß, da viele befürchten, dass ihre Arbeit ohne Zustimmung zur Ausbildung von KI-Modellen genutzt wurde.

Die Diskussion um den Einsatz von KI in der Filmindustrie ist nicht neu. Bereits 2023 waren die Ängste vor KI ein zentrales Thema bei den Streiks der Drehbuchautoren und Schauspieler in Hollywood. Die Gewerkschaften konnten zwar Vereinbarungen treffen, die den Einsatz von KI durch große Studios regeln, doch diese Abkommen können nicht verhindern, dass andere Akteure KI-Tools nutzen, um Inhalte zu generieren, die menschlichen Produktionen ähneln.

Inzwischen haben große Medienunternehmen begonnen, rechtliche Schritte gegen KI-Firmen einzuleiten, die Inhalte generieren, die ihre geistigen Eigentumsrechte verletzen. Disney und Universal haben Klagen gegen Midjourney eingereicht, während Warner Bros. ähnliche Schritte unternommen hat. Diese rechtlichen Auseinandersetzungen verdeutlichen die Spannungen zwischen traditionellen Medienunternehmen und der aufstrebenden KI-Technologie.

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