TORONTO / LONDON (IT BOLTWISE) – Eine neue Malware namens ChaosBot, die in der Programmiersprache Rust entwickelt wurde, sorgt für Aufsehen in der Cybersecurity-Welt. Diese Schadsoftware nutzt Discord-Kanäle, um infizierte Computer fernzusteuern und stellt eine ernsthafte Bedrohung für Unternehmen dar, die auf Windows-Systeme angewiesen sind.

Die Entdeckung der neuen Malware ChaosBot hat in der Cybersecurity-Community für Aufregung gesorgt. Entwickelt in der Programmiersprache Rust, nutzt diese Schadsoftware Discord-Kanäle als Kommandozentrale, um infizierte Computer zu steuern. Die kanadische Sicherheitsfirma eSentire entdeckte ChaosBot erstmals im September 2025 in der IT-Infrastruktur eines Finanzdienstleisters. Besonders besorgniserregend ist die Fähigkeit der Malware, über kompromittierte Zugangsdaten sowohl Cisco VPNs als auch überprivilegierte Active Directory-Konten zu infiltrieren.
ChaosBot zeichnet sich durch seine raffinierte Nutzung von Discord als Kommunikationsplattform aus. Der Name der Malware leitet sich von einem Discord-Profil ab, das von den Angreifern unter dem Pseudonym ‘chaos_00019’ betrieben wird. Diese nutzen den Kanal, um Befehle an die infizierten Systeme zu senden. Ein weiteres Konto, ‘lovebb0024’, ist ebenfalls in die Kommando- und Kontrolloperationen involviert. Neben der Nutzung von Discord setzt ChaosBot auch auf Phishing-Nachrichten mit bösartigen Windows-Verknüpfungsdateien (LNK), um sich zu verbreiten.
Einmal aktiviert, lädt die Malware eine bösartige DLL-Datei namens ‘msedge_elf.dll’, die über die Microsoft Edge-Binärdatei ‘identity_helper.exe’ eingeschleust wird. Diese Datei führt Systemrecherchen durch und installiert einen schnellen Reverse-Proxy, um einen dauerhaften Zugang zum Netzwerk zu gewährleisten. Interessanterweise versuchten die Angreifer auch, einen Visual Studio Code Tunnel als zusätzlichen Hintereingang zu konfigurieren, was jedoch fehlschlug. Die Hauptfunktion von ChaosBot besteht darin, über einen Discord-Kanal mit dem Namen des infizierten Computers weitere Anweisungen zu erhalten.
Die Malware unterstützt verschiedene Befehle, darunter das Ausführen von Shell-Befehlen über PowerShell, das Aufnehmen von Screenshots sowie das Herunter- und Hochladen von Dateien. Neue Varianten von ChaosBot nutzen ausgeklügelte Techniken, um Event Tracing for Windows (ETW) und virtuelle Maschinen zu umgehen. Dazu gehört das Patchen der ersten Anweisungen von ntdll!EtwEventWrite und das Überprüfen von MAC-Adressen auf bekannte virtuelle Maschinen.
Parallel dazu hat Fortinet FortiGuard Labs eine neue Ransomware-Variante von Chaos entdeckt, die in C++ geschrieben ist. Diese Version zeichnet sich durch destruktive Fähigkeiten aus, die große Dateien unwiderruflich löschen und Bitcoin-Adressen im Clipboard manipulieren, um Kryptowährungstransfers umzuleiten. Diese duale Strategie aus destruktiver Verschlüsselung und verdecktem Finanzdiebstahl zeigt, wie Chaos zu einer aggressiveren Bedrohung wird, die finanzielle Gewinne maximieren soll.
Die Chaos-C++-Ransomware tarnt sich als vermeintlich nützliche Software wie ‘System Optimizer v2.1’, um Benutzer zur Installation zu verleiten. Frühere Versionen, wie Lucky_Gh0$t, wurden unter dem Deckmantel von OpenAI ChatGPT und InVideo AI verbreitet. Sobald die Malware gestartet wird, überprüft sie das Vorhandensein einer Datei namens ‘%APPDATA%READ_IT.txt’, um festzustellen, ob sie bereits ausgeführt wurde. Ist dies der Fall, überwacht sie das System-Clipboard. Andernfalls prüft sie, ob sie mit Administratorrechten läuft, und beginnt mit der Verschlüsselung von Dateien unter 50 MB.

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