BRETTEN / LONDON (IT BOLTWISE) – Die geplante Schließung des Neff-Standorts in Bretten durch BSH bis 2028 sorgt für Unruhe. Rund 1400 Arbeitsplätze stehen auf dem Spiel, was zu heftiger Kritik von IG Metall und dem Betriebsrat führt. Überraschend kommt Unterstützung von politischer Seite, die einen Dialog fordert.

Die Ankündigung der BSH Hausgeräte GmbH, den traditionsreichen Neff-Standort in Bretten bis 2028 zu schließen, hat eine Welle der Empörung ausgelöst. Der Betriebsrat und die IG Metall kritisieren die Entscheidung scharf, da sie die Zukunft von rund 1400 Beschäftigten gefährdet. Die Schließung wird mit einer schwachen Produktnachfrage begründet, doch die Arbeitnehmervertreter fordern Alternativen zur Arbeitsplatzvernichtung.
Besonders überraschend war die Reaktion des Betriebsratsvorsitzenden Kristian Kipcic-Suta, der betonte, dass der Betriebsrat von den Plänen völlig überrascht wurde. Er kritisierte die mangelnde Kommunikation seitens der Unternehmensführung und forderte eine transparente Diskussion über die Zukunft des Standorts. Die Unsicherheit unter den Beschäftigten ist groß, und die Forderung nach einer nachhaltigen Lösung wird lauter.
Die IG Metall in Bruchsal, vertreten durch Dirk Becker, äußerte ebenfalls ihre Besorgnis über die geplante Schließung. Trotz der derzeit unbefriedigenden Auslastung der Werke sieht die Gewerkschaft Potenzial für einen Aufschwung im Bereich der sogenannten Weißen Ware. Becker erwartet eine Erholung des Marktes und fordert die BSH-Geschäftsführung auf, diese Perspektive in ihre Planungen einzubeziehen.
Auch politisch wird die Entscheidung kritisiert. Der FDP-Landtagsabgeordnete Christian Jung bezeichnete die Schließungspläne als einen Schlag ins Gesicht der Beschäftigten und der Region. Er fordert die BSH-Geschäftsführung auf, einen offenen Dialog mit allen Beteiligten zu führen, um gemeinsam nach Lösungen zu suchen. Jung sieht in der Entscheidung einen Bruch mit den Grundwerten der Sozialen Marktwirtschaft und mahnt zur sozialen Verantwortung.
BSH, ein führender Anbieter von Hausgeräten in Europa, plant neben der Schließung in Bretten auch die Einstellung der Waschmaschinenproduktion im brandenburgischen Nauen bis 2027. Diese Maßnahmen betreffen insgesamt mehrere tausend Beschäftigte und werfen Fragen zur strategischen Ausrichtung des Unternehmens auf. Die kommenden Monate werden zeigen, ob ein Dialog zwischen den Parteien zu einer einvernehmlichen Lösung führen kann.

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