LONDON (IT BOLTWISE) – Der Silverpit-Krater in der Nordsee, ein geologisches Mysterium seit seiner Entdeckung im Jahr 2002, wurde nun als Ergebnis eines Asteroideneinschlags identifiziert. Geologen haben durch seismische Analysen und Bohrproben festgestellt, dass ein 160 Meter großer Asteroid vor etwa 45 Millionen Jahren den Krater verursachte. Diese Erkenntnis bringt Licht in die bewegte Geschichte der Nordsee und zeigt die zerstörerische Kraft solcher kosmischen Ereignisse.
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Der Silverpit-Krater, eine faszinierende geologische Struktur in der Nordsee, hat Wissenschaftler seit seiner Entdeckung im Jahr 2002 vor Rätsel gestellt. Diese ringförmige Senke, die etwa 120 Kilometer vor der Ostküste Englands liegt, wurde nun als Ergebnis eines Asteroideneinschlags identifiziert. Geologen der Heriot Watt University in Edinburgh haben durch seismische Analysen und Bohrproben nachgewiesen, dass ein 160 Meter großer Asteroid vor rund 45 Millionen Jahren den Krater verursachte.
Die seismischen Daten zeigten typische Merkmale eines Einschlagskraters, darunter eine zentrale Erhebung und konzentrische Verwerfungen. Diese Merkmale, kombiniert mit der Abwesenheit von Anzeichen für Vulkanismus oder Salzdiapire, bestätigen die Einschlagshypothese. Die Proben aus dem Kraterbereich enthüllten zudem geschockte Quarz- und Feldspatkristalle, die nur durch extreme Druckwellen entstehen können, wie sie bei einem Asteroideneinschlag auftreten.
Der Einschlag des Asteroiden in die flache Nordsee verursachte Schockwellen mit einem Druck von bis zu 25 Gigapascal, die einen Teil des Untergrunds verdampften und enorme Mengen an Wasserdampf und Kohlendioxid freisetzten. Diese Ereignisse führten zu einem Tsunami, dessen Wellenhöhe am Einschlagsort bis zu 100 Meter erreicht haben könnte. Die zurück ins Meer stürzenden Trümmer verursachten zusätzliche Sekundärkrater, die in den seismischen Daten nachweisbar sind.
Die Entdeckung des Silverpit-Kraters als Einschlagskrater ist von großer Bedeutung, da solche Krater aufgrund von Plattentektonik und Erosion selten erhalten bleiben. Weltweit sind bisher nur etwa 200 Einschlagskrater identifiziert, von denen sich lediglich 33 auf dem Meeresgrund befinden. Diese Erkenntnisse tragen nicht nur zum Verständnis der geologischen Geschichte der Nordsee bei, sondern verdeutlichen auch die potenziellen Gefahren, die von kosmischen Objekten ausgehen.
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