MÜNCHEN / LONDON (IT BOLTWISE) – In einem wegweisenden Schritt hat der bayerische Landtag eine Resolution verabschiedet, die es öffentlichen und privaten Stiftungen ermöglicht, bis zu 5 % ihres Vermögens in Venture Capital zu investieren.
Der bayerische Landtag hat kürzlich eine bedeutende Entscheidung getroffen, die das Potenzial hat, die Investitionslandschaft in Deutschland nachhaltig zu verändern. Mit der neuen Resolution dürfen öffentliche und private Stiftungen bis zu 5 % ihres Vermögens in Venture Capital investieren. Diese Entscheidung könnte als Vorbild für andere Bundesländer und sogar für ganz Europa dienen, indem sie eine bislang weitgehend ungenutzte Kapitalquelle für Startups erschließt.
Traditionell haben sich deutsche Stiftungen bei Investitionen in Startups zurückgehalten, da diese in einem rechtlichen Graubereich operieren. Die neue Initiative aus Bayern schafft nun einen klaren rechtlichen Rahmen, der es Stiftungen ermöglicht, in diese als riskant geltende Anlageklasse zu investieren. Olaf Jacobi, Managing Partner bei Capnamic Ventures, lobte diesen Schritt als kraftvolles Signal für die gesamte europäische VC-Landschaft.
Die Bedeutung dieser Entwicklung wird durch den internationalen Kontext unterstrichen. Regierungen in ganz Europa bemühen sich, mehr privates Kapital in den VC-Sektor zu lenken. Beispielsweise haben die größten britischen Pensionsfonds im Mai dieses Jahres zugesagt, bis 2030 50 Milliarden Pfund in VC- und Infrastrukturprojekte zu investieren. Auch die deutsche Bundesregierung hat in ihrem Koalitionsvertrag Maßnahmen angekündigt, um private Investitionen zu fördern.
Ein zentrales Element der bayerischen Initiative ist die Möglichkeit für Stiftungen, über sogenannte Fund-of-Funds in VC-Fonds zu investieren. Diese Struktur erlaubt eine breite Streuung der Investitionen und reduziert somit das Risiko für die Stiftungen. Michael Brehm von Redstone betonte auf LinkedIn, dass dieser Schritt das VC- und Startup-Ökosystem grundlegend verändern könnte.
Die Europäische Investitionsbank, der größte Investor in europäische VC-Fonds, hat ebenfalls Interesse an einer stärkeren Beteiligung privater Kapitalgeber signalisiert. Merete Clausen, stellvertretende CEO der EIF, wies darauf hin, dass die regulatorischen Anforderungen für große institutionelle Investoren oft abschreckend wirken und eine Beteiligung erschweren.
Ein Beispiel für eine Stiftung, die bereits in Technologie investiert, ist die Dieter Schwarz Stiftung. Diese hat in das deutsche KI-Startup Aleph Alpha investiert und unterstützt den Aufbau eines neuen KI-Campus in Heilbronn. Solche Investitionen könnten durch den neuen rechtlichen Rahmen in Bayern weiter zunehmen.
Insgesamt zeigt die bayerische Initiative, dass durch kluge politische Entscheidungen und die Zusammenarbeit mit der VC-Branche neue Wege für Investitionen in zukunftsweisende Technologien eröffnet werden können. Dies könnte nicht nur die Innovationskraft in Deutschland stärken, sondern auch als Modell für andere Regionen dienen.

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