BERLIN / LONDON (IT BOLTWISE) – Der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) hat die Bundesregierung aufgefordert, die Rahmenbedingungen für Deep-Tech-Unternehmen zu verbessern. Besonders in der Wachstumsphase fehlt es an Kapital, was deutsche Startups dazu veranlasst, in die USA abzuwandern. Der BDI sieht dringenden Handlungsbedarf, um die Skalierungslücke zu schließen und fordert eine bessere Verzahnung der Förderinstrumente innerhalb der EU.

Der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) hat die Bundesregierung dazu aufgerufen, die Rahmenbedingungen für Deep-Tech-Unternehmen in Deutschland zu verbessern. Besonders in der Wachstumsphase fehlt es an Kapital, was dazu führt, dass vielversprechende deutsche Startups in die USA abwandern. Der BDI sieht dringenden Handlungsbedarf, um diese sogenannte Skalierungslücke zu schließen und fordert eine Neujustierung des Förderregimes.
In einem neuen Positionspapier, das der BDI veröffentlicht hat, wird auf die erheblichen Schwachstellen in der Förderung und Marktfinanzierung der Zukunftsbranche hingewiesen. Das größte Defizit besteht demnach in der Bereitstellung von Wagniskapital, insbesondere in der späteren Phase, in der es um die Skalierung von Geschäftsmodellen und die Finanzierung von starkem Wachstum bei hohen Verlustrisiken geht.
Der BDI verweist auf die Erfolge einzelner Unternehmen wie Aleph Alpha und Helsing, die kürzlich große Finanzierungsrunden abgeschlossen haben. Dennoch fehlen in Deutschland die größeren Finanzierungen, die für eine nachhaltige Skalierung notwendig sind. Das Ifo-Institut hat ebenfalls darauf hingewiesen, dass der deutsche Wagniskapitalmarkt im Vergleich zu führenden Ländern wie den USA, Großbritannien oder Frankreich noch immer klein ist.
Um die Situation zu verbessern, schlägt der BDI vor, EU-weit zwei bis drei große Fonds mit einem Anlagevolumen von mindestens 10 Milliarden Euro zu schaffen. Diese Fonds könnten große Einzelengagements eingehen und so die notwendige Finanzierung für die Skalierung von Deep-Tech-Startups bereitstellen. Die Europäische Investitionsbank (EIB) oder große US-Fonds könnten hierbei eine zentrale Rolle spielen.
Der BDI sieht auch Potenzial in der besseren Verzahnung der europäischen Förderinstrumente, insbesondere des European Innovation Councils und des European Investment Funds der EIB. Zudem sollten regulatorische Hürden beim Technologietransfer und bei Kooperationen mit Industrieunternehmen oder Universitäten abgebaut werden.
Der Koalitionsvertrag der Bundesregierung gibt dem BDI Hoffnung, da er die Verstetigung des Zukunftsfonds über 2030 hinaus vorsieht. Auch die WIN-Initiative soll auf 25 Milliarden Euro verdoppelt werden. Der BDI schlägt vor, den Deutschlandfonds auf die Skalierungsfinanzierung von Deep-Tech-Startups auszurichten, um privates Kapital zu mobilisieren.
Um Investitionen von institutionellen Anlegern zu erleichtern, sollten die Anlagevorschriften angepasst werden. Die Risikoinvestmentquote in der Anlageverordnung könnte es erlauben, bis zu 10% in Risikokapital anzulegen. Auf europäischer Ebene sollte die Bundesregierung sich dafür einsetzen, dass die Eigenkapitalhinterlegungspflichten für Private-Equity- und Venture-Capital-Anlagen weiter gesenkt werden.

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