STANFORD / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die CAR-T-Zelltherapie, eine vielversprechende Behandlungsmethode in der Onkologie, steht im Fokus neuer wissenschaftlicher Untersuchungen. Forscher der Stanford University haben herausgefunden, dass die Therapie selbst, unabhängig von anderen Krebsbehandlungen, kognitive Beeinträchtigungen verursachen kann. Diese Erkenntnisse könnten den Weg für neue therapeutische Ansätze ebnen, um die Lebensqualität von Patienten zu verbessern.

Die CAR-T-Zelltherapie hat sich als bahnbrechende Methode in der Behandlung aggressiver Krebserkrankungen etabliert. Dabei werden T-Zellen des Patienten genetisch modifiziert, um gezielt Krebszellen anzugreifen. Trotz der Erfolge berichten viele Patienten von kognitiven Beeinträchtigungen, die als ‘Gehirnnebel’ bekannt sind. Eine neue Studie der Stanford University zeigt, dass diese Symptome direkt durch die Therapie selbst verursacht werden, unabhängig von der Lage des Tumors oder anderen Behandlungen.

In einer umfassenden Untersuchung an Mäusen konnten die Forscher nachweisen, dass die Immunantwort, die durch die CAR-T-Zellen ausgelöst wird, Mikroglia im Gehirn aktiviert. Diese Immunzellen verursachen eine Entzündung, die die Myelin-produzierenden Zellen schädigt. Myelin ist entscheidend für die effiziente Signalübertragung im Gehirn, und seine Schädigung führt zu den beobachteten kognitiven Beeinträchtigungen. Interessanterweise ähneln diese Effekte den kognitiven Problemen, die nach einer Chemotherapie oder milden Atemwegsinfektionen wie COVID-19 auftreten.

Die Studie, die in der Fachzeitschrift Cell veröffentlicht wird, identifiziert auch zwei vielversprechende Behandlungsstrategien, die in Mausmodellen erfolgreich waren. Eine dieser Strategien beinhaltet die vorübergehende Depletion von Mikroglia, was zu einer Normalisierung der Gehirnfunktion führte. Eine andere Methode blockiert schädliche Signale von Chemokinen, was ebenfalls die kognitiven Symptome umkehrte. Diese Ansätze könnten potenziell auf den Menschen übertragen werden und bieten Hoffnung auf eine Verbesserung der Lebensqualität von Patienten, die sich einer CAR-T-Therapie unterziehen.

Die Erkenntnisse aus dieser Forschung sind von großer Bedeutung, da sie einen gemeinsamen Mechanismus für kognitive Beeinträchtigungen nach verschiedenen Behandlungen und Infektionen aufzeigen. Dies könnte zu einem besseren Verständnis und neuen Therapieansätzen führen, die über die CAR-T-Therapie hinausgehen. Die Forscher betonen die Notwendigkeit, die langfristigen Auswirkungen von Immuntherapien auf das Gehirn zu verstehen, insbesondere bei Kindern, deren Gehirne sich noch in der Entwicklung befinden.

Die Studie wurde durch eine Vielzahl von Fördermitteln unterstützt, darunter die Gatsby Charitable Foundation und das National Institutes of Health. Diese finanzielle Unterstützung unterstreicht die Bedeutung der Forschung für die Entwicklung neuer therapeutischer Ansätze in der Onkologie und Neurologie. Die Forscher arbeiten nun daran, die identifizierten Behandlungsstrategien sicher auf den Menschen zu übertragen, um die kognitiven Beeinträchtigungen nach CAR-T-Therapie zu lindern.

Insgesamt zeigt die Forschung, dass die CAR-T-Therapie zwar eine lebensrettende Behandlung für viele Krebspatienten darstellt, jedoch auch unerwünschte Nebenwirkungen auf das Gehirn haben kann. Die Identifizierung und Behandlung dieser Nebenwirkungen ist entscheidend, um die Lebensqualität der Patienten zu verbessern und die Therapie weiter zu optimieren. Die Forscher hoffen, dass ihre Arbeit zu einer breiteren Anwendung der identifizierten Behandlungsstrategien führen wird, um die kognitiven Herausforderungen, die mit der CAR-T-Therapie verbunden sind, zu bewältigen.

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CAR-T-Therapie: Neue Erkenntnisse zu kognitiven Beeinträchtigungen
CAR-T-Therapie: Neue Erkenntnisse zu kognitiven Beeinträchtigungen (Foto: DALL-E, IT BOLTWISE)



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