LONDON (IT BOLTWISE) – In den aktuellen Handelsgesprächen zwischen China und den USA spielt die Verfügbarkeit seltener Erden eine zentrale Rolle. Diese Rohstoffe sind entscheidend für zahlreiche Hightech-Anwendungen, von Elektroautos bis zu Rüstungsgütern.
China hat in den Handelsgesprächen mit den USA eine strategische Position eingenommen, indem es seine Kontrolle über die weltweite Versorgung mit seltenen Erden als Druckmittel nutzt. Diese Materialien sind essenziell für die Herstellung von Produkten wie Autos und Kampfflugzeugen. Gleichzeitig ist sich Peking bewusst, dass es nicht zu weit gehen darf, um die USA nicht zu langfristigen Investitionen in die Unabhängigkeit von chinesischen Lieferungen zu drängen.
Ein kürzlich in London erzielter Kompromiss zeigt, wie heikel diese Balance ist. Laut US-Handelsminister Howard Lutnick haben chinesische Verhandlungsführer zugestimmt, die Lieferung seltener Erden an amerikanische Unternehmen wieder aufzunehmen. Die chinesische Regierung hat dies jedoch nicht bestätigt. Dennoch hat das chinesische Unternehmen JL Mag Rare-Earth Company bekannt gegeben, dass es Lizenzen für den Export von nicht-militärischen Magneten in die USA, nach Europa und Südostasien erhalten hat.
China hat eine lange Geschichte der Marktsteuerung durch staatliche Politik, indem es Länder mit sehr günstigen chinesischen Lieferungen überschwemmt hat. Dies hat viele ausländische Konkurrenten aus dem Geschäft gedrängt. Xiao Yaqing, ein führender chinesischer Industriepolitiker, betonte 2021, dass China der größte Exporteur von seltenen Erden sei, und wies Vorwürfe zurück, dass China den Export einschränke.
Experten wie Jim Hedrick, ehemaliger Spezialist für seltene Erden beim United States Geological Survey, schätzen, dass es fünf Jahre dauern würde, bis die USA ihre Abhängigkeit von China überwinden könnten, selbst wenn sofortige Maßnahmen ergriffen würden. Die Herstellung von Magneten aus seltenen Erden ist entscheidend für die Produktion von Autos, Offshore-Windkraftanlagen, Drohnen und vielen anderen fortschrittlichen Produkten.
Die jüngste Vereinbarung zwischen China und den USA könnte jedoch nicht ausreichen, um die amerikanische Industrie mit den benötigten Vorräten zu versorgen. Magnethersteller benötigen detaillierte internationale Lieferverträge und nicht nur prinzipielle Rahmenvereinbarungen, wie Stanley Trout, Metallurg an der Metropolitan State University of Denver, betont.
Ein weiterer potenzieller Engpass ist das zweimonatige Lizenzierungsprotokoll für Exporte, das China eingeführt hat. In den letzten Tagen hat China jedoch Exportlizenzen für Automobilhersteller und deren Zulieferer ausgestellt. Die Lizenzierungsverfahren sind jedoch umständlich, und es ist unklar, ob die Vereinbarung aus London diese Schwierigkeiten lösen wird.
Chinesische Unternehmen übernahmen in den 1990er Jahren die Kontrolle über den globalen Markt für seltene Erden. Staatliche und illegale Minen überschwemmten die Weltmärkte mit preiswerten Lieferungen, die ohne Rücksicht auf die Umwelt abgebaut und verarbeitet wurden. Die internationalen Preise für seltene Erden brachen ein, was zur Schließung von Raffinerien in Japan, Frankreich und den USA führte.
Ein Embargo Chinas gegen Japan im Jahr 2010 führte zu einem Aufschrei und Investitionen in Milliardenhöhe in die Modernisierung und Wiedereröffnung der amerikanischen Mine in Mountain Pass. Doch die chinesische Regierung lockerte ihre Exportbeschränkungen, und die Preise fielen erneut, was zur erneuten Schließung der Mine führte.
Die Mine in Mountain Pass wurde 2018 unter neuer Führung wiedereröffnet, aber die USA verfügen immer noch kaum über Kapazitäten zur Herstellung von Magneten. Die Abhängigkeit von China bleibt bestehen, und die jüngsten Entwicklungen zeigen, wie komplex und fragil die Handelsbeziehungen in diesem Bereich sind.
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