CAVENDISH / LONDON (IT BOLTWISE) – In den USA nehmen Cyberangriffe auf die Wasserinfrastruktur zu. Besonders betroffen sind kleine Gemeinden, die oft nicht über die nötigen Ressourcen verfügen, um sich gegen solche Bedrohungen zu schützen. Ein neues Pilotprojekt soll nun helfen, diese kritischen Systeme besser abzusichern.

In den Vereinigten Staaten wird die Wasserinfrastruktur zunehmend Ziel von Cyberangriffen. Besonders betroffen sind kleinere Gemeinden, die oft nicht über die notwendigen Ressourcen verfügen, um sich gegen solche Bedrohungen zu schützen. Ein aktuelles Beispiel ist die Stadt Cavendish in Vermont, wo Chris Hughes, der stellvertretende Wasser- und Abwasserbetreiber, täglich mit den Herausforderungen der Wasseraufbereitung konfrontiert ist. Neben alltäglichen Problemen wie Stromausfällen und verstopften Systemen durch sogenannte ‘spülbare’ Tücher, sieht sich Hughes nun auch mit der Bedrohung durch Hackerangriffe konfrontiert.
Diese Angriffe sind keine bloße Theorie mehr. Bereits im November 2023 infiltrierten iranische Hacker die Computersysteme einer Wasseraufbereitungsanlage in Aliquippa, Pennsylvania, um anti-israelische Botschaften zu verbreiten. Im Januar 2024 kam es in Muleshoe, Texas, zu einem Überlauf des Wassersystems, der russischen Hacktivisten zugeschrieben wird. Solche Vorfälle zeigen, dass die Bedrohung real und gegenwärtig ist. Die US-Umweltschutzbehörde hat festgestellt, dass Cyberangriffe auf kommunale Wassersysteme in ihrer Häufigkeit und Schwere zunehmen.
Um dieser Bedrohung entgegenzuwirken, nimmt Cavendish an einem Pilotprogramm teil, das Betreiber kritischer Infrastrukturen mit freiwilligen Cybersecurity-Experten zusammenbringt. Dieses Projekt, bekannt als Project Franklin, zielt darauf ab, die Betreiber von Wassersystemen mit dem Wissen und den Werkzeugen auszustatten, die sie benötigen, um ihre Systeme zu schützen. Unterstützt wird das Projekt von großen Akteuren der Cybersicherheitsbranche, darunter Freiwillige der DEF CON Hacker-Konferenz und der Craig Newmark Foundation.
Ein besonderes Augenmerk liegt auf den sogenannten SCADA-Systemen, die zur Überwachung und Steuerung der Wasseraufbereitungsprozesse eingesetzt werden. Viele dieser Systeme sind veraltet und wurden in den letzten Jahren mit Internetverbindungen ausgestattet, ohne dass ausreichend über die damit verbundenen Sicherheitsrisiken nachgedacht wurde. Experten wie Robert Lee von Dragos warnen davor, dass diese Systeme dadurch anfälliger für Angriffe werden. Das Ziel von Project Franklin ist es, diese Systeme zu sichern, bevor sie vollständig online gehen.
Die Bedrohung durch Cyberangriffe auf die Wasserinfrastruktur ist nicht nur ein Problem der USA. Weltweit nehmen solche Angriffe zu, was die Dringlichkeit unterstreicht, diese kritischen Systeme zu sichern. Neben den chinesischen Hackern, die als Volt Typhoon bekannt sind, haben auch russische Hacker in der Vergangenheit kritische Infrastrukturen angegriffen, wie die Stromnetze in der Ukraine. Diese Entwicklungen zeigen, dass die Sicherung der Wasserinfrastruktur eine globale Herausforderung ist, die sofortige Aufmerksamkeit erfordert.

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