DÜSSELDORF / LONDON (IT BOLTWISE) – Die wirtschaftlichen Herausforderungen in Deutschland nehmen weiter zu, da die Zahl der Unternehmensinsolvenzen im ersten Halbjahr 2025 ein Zehn-Jahres-Hoch erreicht hat. Besonders betroffen ist der Mittelstand, der mit einer Vielzahl von Problemen konfrontiert ist.
Die wirtschaftliche Lage in Deutschland bleibt angespannt, da die Zahl der Unternehmensinsolvenzen im ersten Halbjahr 2025 ein Rekordniveau erreicht hat. Laut einer Analyse der Wirtschaftsauskunftei Creditreform mussten 11.900 Unternehmen Insolvenz anmelden, was einem Anstieg von 9,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Besonders betroffen ist der Mittelstand, der mit schwacher Nachfrage, steigenden Kosten und anhaltender Unsicherheit zu kämpfen hat.
Die wirtschaftlichen Herausforderungen sind vielfältig. Unternehmen sehen sich mit den finanziellen Folgen einer über zwei Jahre andauernden Rezession konfrontiert. Rücklagen werden aufgebraucht, Kreditlinien nicht verlängert, und immer mehr Firmen geraten in ernsthafte finanzielle Schwierigkeiten. Prominente Beispiele wie der Modehersteller Gerry Weber und das Flugtaxi-Unternehmen Lilium verdeutlichen die prekäre Lage.
Die Auswirkungen auf die Gläubiger und die Volkswirtschaft sind erheblich. Creditreform schätzt die Forderungsausfälle im ersten Halbjahr auf rund 33,4 Milliarden Euro, was fast vier Milliarden Euro mehr als im Vorjahr und gut 20 Milliarden mehr als 2023 sind. Die Zahl der bedrohten oder weggefallenen Arbeitsplätze lag bei rund 141.000, getrieben vor allem von Großinsolvenzen im Klinik- und Pflegebereich.
Besonders dynamisch entwickeln sich die Fallzahlen im Mittelstand. Während die Mehrheit der Insolvenzen Kleinstunternehmen betrifft, ist die Zunahme bei Firmen mit elf bis 50 Beschäftigten und vor allem in der Größenklasse von 51 bis 250 Mitarbeitern überdurchschnittlich hoch. Das verarbeitende Gewerbe verzeichnet einen Anstieg der Insolvenzen um 17,5 Prozent, fast doppelt so stark wie im Durchschnitt.
Auch der Handel ist betroffen, mit einem Zuwachs von 13,8 Prozent, bedingt durch anhaltende Kaufzurückhaltung und intensiven Wettbewerb im Online-Handel. Im Baugewerbe fiel die Zunahme mit 1,7 Prozent vergleichsweise gering aus, dennoch liegt die Insolvenzquote in diesem Segment auf einem Zehn-Jahres-Hoch.
Die Automobilindustrie steht vor besonderen Herausforderungen. Branchen wie der Maschinenbau und die Automobilzulieferer kämpfen mit schwacher Nachfrage, steigenden Energie- und Rohstoffkosten sowie erschwertem Zugang zur Finanzierung. Der Transformationsprozess hin zur Elektromobilität und Digitalisierung ist entscheidend für die zukünftige Wettbewerbsfähigkeit.
Eine aktuelle Studie des Kreditversicherers Atradius prognostiziert weitere Stellenstreichungen, Werksschließungen und sinkende Gewinne in der Automobilbranche. Die deutsche Wirtschaft bleibt im Krisenmodus, da die Bereitschaft der Gläubiger, Sanierungen über Insolvenzpläne zuzustimmen, schwindet. Experten sehen keine Trendwende in Sicht, und die Zahl der Unternehmenspleiten könnte sich im Vergleich zur Zeit vor der Pandemie mehr als verdoppeln.
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