Deutschland überschreitet Ressourcenverbrauchsgrenze: Forderungen nach nachhaltiger Wende

BERLIN / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Deutschland hat am 3. Mai 2023 seinen ökologischen Wendepunkt erreicht, indem es seinen jährlichen Ressourcenverbrauch bereits aufgebraucht hat. Diese Entwicklung wirft dringende Fragen zur Nachhaltigkeit und sozialen Gerechtigkeit auf.

Deutschland hat am 3. Mai 2023 seinen ökologischen Wendepunkt erreicht, indem es seinen jährlichen Ressourcenverbrauch bereits aufgebraucht hat. Diese Entwicklung wirft dringende Fragen zur Nachhaltigkeit und sozialen Gerechtigkeit auf. Der sogenannte Erdüberlastungstag, der vom Global Footprint Network berechnet wird, fiel in diesem Jahr auf den 3. Mai. Dies bedeutet, dass Deutschland in Bezug auf Ressourcenverbrauch und CO2-Emissionen zu den Spitzenreitern gehört.

Wäre der weltweite Ressourcenverbrauch so hoch wie in Deutschland, wäre die globale Biokapazität bereits im ersten Drittel des Jahres erschöpft. Zu den Hauptursachen zählen der hohe Energieverbrauch, der Individualverkehr mit Kraftfahrzeugen, die intensive Viehzucht und das Bauwesen. Diese Faktoren tragen erheblich zur Umweltbelastung bei und erfordern dringende Maßnahmen.

Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) fordert umfassende rechtliche Regelungen zum Ressourcenschutz. Olaf Bandt, BUND-Vorsitzender, betont die Notwendigkeit einer Ressourcenwende, um sowohl den Planeten als auch die Menschheit zu schützen. Ein Ressourcenschutzgesetz müsse verbindlich und gerecht sein, wobei eine Verbrauchsminderung Priorität haben sollte.

Oxfam hebt die sozialen Ungleichheiten hervor, insbesondere die Rolle des reichsten Zehntels der Bevölkerung, das genauso viele Emissionen produziert wie die gesamte ärmere Hälfte. Die Organisation fordert eine Politik, die nicht nur den generellen Raubbau einschränkt, sondern auch dafür sorgt, dass die wohlhabenderen Schichten stärker für das Gemeinwohl und den Schutz der Umwelt verantwortlich gemacht werden.

Der WWF warnt vor einer Dreifachkrise aus Erderwärmung, Artensterben und Umweltverschmutzung. Die Organisation fordert, von fossilen Brennstoffen bis 2040 unabhängig zu werden und nachhaltige Wirtschafts- und Finanzsysteme zu etablieren. Der Erdüberlastungstag wird jedes Jahr auf Basis neuester Daten aktualisiert und könnte sich aufgrund von Berechnungsverfeinerungen leicht verschieben.

Interessierte Bürger können ihren persönlichen ökologischen Fußabdruck mit einem speziellen Rechner bestimmen. Diese individuelle Analyse kann helfen, das Bewusstsein für den eigenen Ressourcenverbrauch zu schärfen und persönliche Maßnahmen zur Reduzierung zu ergreifen.

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