Die Rolle des US-Militärs in der Demokratiekrise

WASHINGTON / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die politische Landschaft der USA steht vor einer entscheidenden Prüfung, während die Rolle des Militärs unter der Führung von Donald Trump zunehmend in den Fokus rückt. Die Frage, ob die Streitkräfte die Demokratie bewahren oder gefährden werden, ist von zentraler Bedeutung.

Die politische Landschaft der USA steht vor einer entscheidenden Prüfung, während die Rolle des Militärs unter der Führung von Donald Trump zunehmend in den Fokus rückt. Die Frage, ob die Streitkräfte die Demokratie bewahren oder gefährden werden, ist von zentraler Bedeutung. In einer Zeit, in der die Welt von finanziellen Turbulenzen und einer unberechenbaren Außenpolitik erschüttert wird, könnte die Zukunft der amerikanischen Demokratie von den Entscheidungen derjenigen abhängen, die Trump einst als ‘meine Generäle’ bezeichnete.

Traditionell sind zivil-militärische Beziehungen ein Thema für Spezialisten, die sich mit autoritären Regimen in Lateinamerika, Asien und Afrika befassen. Doch in den USA äußern immer mehr hochrangige Militärs Bedenken über die Zukunft des Landes unter Trumps zunehmend autoritärer Führung. Angesichts der historischen Rolle Amerikas als Leuchtturm der Demokratie könnte dies autoritäre Tendenzen weltweit legitimieren.

Trumps ehemaliger Stabschef, John Kelly, ein ehemaliger Marinegeneral, hatte die Gelegenheit, seinen Führungsstil aus nächster Nähe zu beobachten. Sein Urteil fiel vernichtend aus: Trump erfülle die Definition eines Faschisten, würde wie ein Diktator regieren, wenn man ihn ließe, und habe kein Verständnis für die Verfassung oder das Konzept der Rechtsstaatlichkeit.

Die entscheidende Frage ist, wie das Militär reagieren wird, wenn Trump es auffordert, gegen ‘den inneren Feind’ vorzugehen, also gegen politische Gegner, die für Demokratie, Meinungsfreiheit und individuelle Freiheit kämpfen. Diese Werte sind genau das, was die Streitkräfte eigentlich verteidigen sollen.

Obwohl China als Bedrohung für die militärische Vorherrschaft der USA angesehen wird, bleibt das amerikanische Militär die mächtigste Streitkraft der Welt. Die enormen Ausgaben für die Ausrüstung der Streitkräfte tragen dazu bei. Doch die Werte, die das Verhalten der Streitkräfte und ihrer Führer prägen, könnten in Krisenzeiten entscheidend sein.

Historisch gesehen waren solche Krisen eindeutig militärischer Natur, wie der Zweite Weltkrieg, der alle Kriterien eines ‘gerechten Krieges’ erfüllte. Dies erklärt die hohe Wertschätzung, die Veteranen genossen, und ihre prominente Rolle im Nachkriegsleben. Sie alle hatten Werte verinnerlicht, die sich um das Konzept der ‘militärischen Professionalität’ drehten.

In der heutigen polarisierten politischen Landschaft der USA identifizieren sich viele Militärs überwiegend mit der Republikanischen Partei, was die öffentliche Wahrnehmung politischer Aussagen beeinflusst. Trumps Ernennungen, wie die von Pete Hegseth zum Verteidigungsminister, werfen Fragen zur Eignung und Moral der Führung auf.

Hegseth, der in der Vergangenheit durch kontroverse Äußerungen und Handlungen aufgefallen ist, unterstützt Trumps Wunsch, das Militär für innenpolitische Zwecke einzusetzen. Dies könnte das Militär in parteipolitische Konflikte verwickeln und die Demokratie weiter gefährden.

Die internationale Gemeinschaft steht vor der Herausforderung, ohne die gewohnte amerikanische Unterstützung auszukommen. Länder müssen lernen, effektiver mit China und möglicherweise auch mit Russland zusammenzuarbeiten, um globale Herausforderungen wie den Klimawandel zu bewältigen.

Trump hat die Anfälligkeit der Welt für Nationalismus und Populismus offengelegt. Transnationale Institutionen wie die Vereinten Nationen und die Europäische Union bleiben trotz ihrer Schwächen die beste Hoffnung für die Menschheit, wenn sie gestärkt und erhalten werden können.

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