MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Schlafstörungen und zirkadiane Rhythmusstörungen sind eng mit der Opioidabhängigkeit und dem Risiko eines Rückfalls verbunden. Diese Verbindung bietet neue Einblicke in mögliche Behandlungsansätze.

Die Bedeutung eines erholsamen Schlafs für das allgemeine Wohlbefinden ist unbestritten. Doch für viele Menschen mit psychischen Erkrankungen, darunter auch Suchtprobleme, bleibt eine gute Nachtruhe oft unerreichbar. Besonders bei Opioidabhängigen sind Schlafstörungen weit verbreitet und können die Symptome verschlimmern sowie die Behandlung erschweren.
Die Wissenschaft beginnt erst jetzt, die molekularen Mechanismen zu verstehen, die hinter den Auswirkungen von Schlaf und zirkadianen Rhythmen auf die Sucht stehen. Diese Rhythmen, die als innere Uhr des Körpers fungieren, synchronisieren zahlreiche physiologische Prozesse mit dem Tag-Nacht-Zyklus. Eine Störung dieser Rhythmen kann zu erheblichen gesundheitlichen Problemen führen.
Opioidabhängige erleben häufig solche Störungen, die sich negativ auf ihre kognitive Funktion und emotionale Stabilität auswirken. Studien zeigen, dass Schlafstörungen das Risiko eines Rückfalls während der Behandlung um das 2,5-fache erhöhen können. Diese Erkenntnisse unterstreichen die Notwendigkeit, Schlaf als integralen Bestandteil der Suchtbehandlung zu betrachten.
In der Forschung wird derzeit untersucht, wie genetische Veränderungen in bestimmten Hirnregionen, die mit Sucht in Verbindung stehen, die zirkadianen Rhythmen beeinflussen. So wurde festgestellt, dass bei Opioidabhängigen bestimmte Gene ihre rhythmische Aktivität verlieren, was die Bedeutung der inneren Uhr bei der Sucht unterstreicht.
Ein besonderes Augenmerk liegt auf dem Gen NPAS2, das eine zentrale Rolle im zirkadianen System spielt. Experimente an Mäusen zeigen, dass eine Blockierung dieses Gens das Suchtverhalten verstärkt und Schlafstörungen verschlimmert. Diese Ergebnisse könnten den Weg für neue therapeutische Ansätze ebnen, die auf die Regulierung der zirkadianen Rhythmen abzielen.
Die Forschungsergebnisse deuten darauf hin, dass eine Verbesserung der Schlafqualität nicht nur das Wohlbefinden steigern, sondern auch den Opioidkonsum reduzieren und Überdosierungen verhindern könnte. Die Integration von Schlafmanagement in die Suchtbehandlung könnte somit einen bedeutenden Fortschritt darstellen.

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