CAMBRIDGE / LONDON (IT BOLTWISE) – Die Behandlung von Schizophrenie könnte bald einfacher werden, dank einer neuen Pille, die nur einmal pro Woche eingenommen werden muss. Forscher des MIT haben eine innovative Lösung entwickelt, die in klinischen Studien vielversprechende Ergebnisse zeigt.
Die Herausforderung, Medikamente regelmäßig einzunehmen, ist für viele Patienten mit chronischen Erkrankungen wie Schizophrenie, psychiatrischen Leiden oder auch Bluthochdruck und Asthma ein bekanntes Problem. Um diese Hürde zu überwinden, haben Forscher des Massachusetts Institute of Technology (MIT) eine Pille entwickelt, die nur einmal pro Woche eingenommen werden muss und das Medikament langsam im Magen freisetzt.
In einer Phase-3-Studie, die von der MIT-Ausgründung Lyndra Therapeutics durchgeführt wurde, wurde diese Pille verwendet, um ein weit verbreitetes Medikament zur Behandlung von Schizophrenie zu verabreichen. Die Ergebnisse, die in der Fachzeitschrift Lancet Psychiatry veröffentlicht wurden, zeigen, dass diese Behandlungsweise die Symptome der Patienten ebenso effektiv kontrolliert wie die tägliche Einnahme des Medikaments.
Giovanni Traverso, ein Associate Professor für Maschinenbau am MIT und Gastroenterologe am Brigham and Women’s Hospital, erklärt, dass die Technologie, die hinter dieser Pille steckt, auf eine Vielzahl von Medikamenten anwendbar ist. Die Möglichkeit, ein Medikament über einen längeren Zeitraum in einem einfach zu verabreichenden System bereitzustellen, erleichtert es, sicherzustellen, dass Patienten ihre Medikamente erhalten.
Die Entwicklung dieser einnehmbaren Kapsel begann vor über zehn Jahren in Traversos Labor. Die Kapsel hat die Größe eines Multivitamins und entfaltet sich im Magen zu einer sternförmigen Struktur, die verhindert, dass sie den Magen verlässt, bis das gesamte Medikament freigesetzt wurde.
Richard Scranton, Chief Medical Officer von Lyndra Therapeutics, und Leslie Citrome, klinischer Professor für Psychiatrie und Verhaltenswissenschaften am New York Medical College, sind ebenfalls Autoren der Studie. Die Kapsel wurde mit Risperidon beladen, einem häufig verschriebenen Medikament zur Behandlung von Schizophrenie, das normalerweise täglich eingenommen wird.
Die Forscher hoffen, dass diese neue Darreichungsform die Behandlung für Patienten und ihre Betreuer erleichtert. Die Phase-3-Studie umfasste 83 Patienten an fünf verschiedenen Standorten in den USA. Die Ergebnisse zeigten, dass die Medikamentenspiegel im Blut der Patienten konstant blieben und die Symptome stabil hielten.
Die Nebenwirkungen der Behandlung waren minimal und bestanden hauptsächlich aus leichtem Sodbrennen und Verstopfung zu Beginn der Studie. Diese Ergebnisse stellen einen bedeutenden Meilenstein in der Medikamentenverabreichung dar, so Traverso.
Die Forscher planen nun, größere Phase-3-Studien abzuschließen, bevor sie die FDA-Zulassung für diesen Ansatz zur Verabreichung von Risperidon beantragen. Zudem bereiten sie Phase-1-Studien vor, um diese Kapsel zur Verabreichung anderer Medikamente, einschließlich Verhütungsmitteln, zu testen.
Robert Langer, Professor am MIT und Mitbegründer von Lyndra Therapeutics, äußerte sich erfreut darüber, dass diese Technologie, die am MIT ihren Anfang nahm, nun die Phase-3-Studien erreicht hat.
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