NEW YORK / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Ein Mann aus Wisconsin hat durch seine ungewöhnliche Methode, sich absichtlich von Schlangen beißen zu lassen, die Aufmerksamkeit der Wissenschaft auf sich gezogen. Seine einzigartigen Antikörper könnten die Grundlage für eine neue Generation von Antivenomen bilden.
Tim Friede aus Wisconsin hat sich in den letzten zwei Jahrzehnten absichtlich hunderte Male von Schlangen beißen lassen. Diese ungewöhnliche Praxis hat nicht nur seine Immunität gegen verschiedene Schlangengifte gestärkt, sondern auch das Interesse der Wissenschaft geweckt. Forscher hoffen, dass seine Antikörper zur Entwicklung eines neuen, effektiveren Antivenoms beitragen können.
Friedes Faszination für Reptilien und andere giftige Kreaturen begann als Hobby, bei dem er das Gift von Skorpionen und Spinnen melkte. Um sich vor Schlangenbissen zu schützen und aus reiner Neugier begann er, sich selbst kleine Dosen von Schlangengift zu injizieren und diese allmählich zu erhöhen, um eine Toleranz aufzubauen. Schließlich ließ er sich von den Schlangen beißen, um seine Immunität weiter zu testen.
Obwohl diese Methode von keinem Arzt empfohlen wird, zeigt sie, wie der Körper auf wiederholte Exposition gegenüber Toxinen reagiert. Das Immunsystem entwickelt Antikörper, die das Gift neutralisieren können, insbesondere wenn es in kleinen Mengen verabreicht wird. Diese Antikörperreaktion könnte der Schlüssel zur Entwicklung eines breit wirksamen Antivenoms sein.
Die Herstellung von Antivenomen ist derzeit teuer und kompliziert, da sie oft durch die Injektion von Gift in große Säugetiere wie Pferde und das Sammeln der produzierten Antikörper erfolgt. Diese Antivenome sind meist nur gegen spezifische Schlangenarten wirksam und können aufgrund ihrer nicht-menschlichen Herkunft unerwünschte Reaktionen hervorrufen.
Peter Kwong von der Columbia University erkannte das Potenzial von Friedes Antikörpern und leitete eine Studie, die im Fachjournal Cell veröffentlicht wurde. Die Forscher identifizierten zwei Antikörper, die das Gift von vielen verschiedenen Schlangenarten neutralisieren können, mit dem Ziel, ein Antivenom zu entwickeln, das einen breiten Schutz bietet.
Obwohl die Forschung noch in einem frühen Stadium ist und bisher nur an Mäusen getestet wurde, zeigt sie vielversprechende Ergebnisse gegen Schlangen wie Mambas und Kobras. Gegen Vipern, zu denen auch Klapperschlangen gehören, ist das experimentelle Antivenom jedoch noch nicht wirksam.
Friedes Reise war nicht ohne Rückschläge. Nach einem schweren Schlangenbiss musste er einen Teil seines Fingers amputieren lassen, und einige besonders heftige Bisse führten zu Krankenhausaufenthalten. Dennoch ist er nun bei Centivax angestellt, einem Unternehmen, das an der Entwicklung des Antivenoms arbeitet, und hofft, dass seine Erfahrungen eines Tages Leben retten können.
Seine Botschaft an alle, die seinem Beispiel folgen wollen, ist klar: „Macht es nicht“, warnt er. Trotz der potenziellen wissenschaftlichen Fortschritte ist das Risiko, das er eingegangen ist, enorm.
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