BASEL / LONDON (IT BOLTWISE) – Eine neue Meta-Analyse zeigt, dass die Elektrokrampftherapie (EKT) das Suizidrisiko bei schwerer Depression um 34 % senkt.
Die Elektrokrampftherapie (EKT) hat sich als eine der effektivsten Behandlungen für schwere Depressionen erwiesen, wie eine aktuelle Meta-Analyse zeigt. Diese umfassende Untersuchung, die Daten aus 26 qualitativ hochwertigen Studien zusammenfasst, belegt, dass EKT das Suizidrisiko um 34 % und die Gesamtmortalität um 30 % reduziert. Die Studie, die fast 18.000 Patienten, die mit EKT behandelt wurden, mit über 25.000 Patienten verglich, die Standardbehandlungen erhielten, hebt die Bedeutung dieser Therapieform hervor.
Die Ergebnisse der Studie, die von Forschern der Universitären Psychiatrischen Kliniken Basel durchgeführt wurde, zeigen, dass EKT nicht nur das Suizidrisiko senkt, sondern auch die allgemeine Sterblichkeit verringert. Dies deutet darauf hin, dass EKT über die psychische Gesundheit hinausgehende gesundheitliche Vorteile bietet. Während neuere Therapien wie repetitive transkranielle Magnetstimulation (rTMS) und Vagusnervstimulation (VNS) ebenfalls untersucht wurden, waren die Daten zu begrenzt, um definitive Schlussfolgerungen zu ziehen.
Dr. Timur Liwinski, der leitende Forscher der Studie, betont, dass dies die erste Meta-Analyse ist, die einen Überlebensvorteil von EKT für Menschen mit Depressionen nachweist. Er erklärt, dass neuere Studien darauf hindeuten, dass EKT heute wirksamer ist als in der Vergangenheit, was auf methodische Verbesserungen und eine Weiterentwicklung der Behandlungstechniken zurückzuführen ist.
Die Bedeutung dieser Ergebnisse wird durch die globale Gesundheitskrise unterstrichen, die durch Major Depressive Disorder (MDD) verursacht wird. Weltweit sind schätzungsweise 300 Millionen Menschen betroffen, und die Zahl steigt weiter an. Jährlich sterben fast 700.000 Menschen durch Suizid, wobei etwa die Hälfte dieser Fälle mit Depressionen oder verwandten Stimmungsstörungen in Verbindung steht.
Die Studie untersuchte auch die Auswirkungen von rTMS und VNS auf suizidales Verhalten. Während EKT eine signifikante Reduktion des Suizidrisikos zeigte, waren die Ergebnisse für rTMS und VNS weniger eindeutig. Die Forscher warnen davor, aus den derzeitigen Daten zu weitreichende Schlussfolgerungen zu ziehen, da die Evidenzbasis für diese neueren Therapien noch im Aufbau ist.
Professor Martin Balslev Jørgensen, ein nicht an der Studie beteiligter Experte, kommentierte, dass die dokumentierten Effekte von EKT auf die Suizidalität in der klinischen Praxis bekannt sind, aber die klare Dokumentation dieser Effekte von großem Wert ist. Er fügte hinzu, dass die wiederholt beobachtete Wirkung auf die Gesamtmortalität Spekulationen über einen unbekannten lebensverlängernden Mechanismus anregen könnte, es jedoch wahrscheinlicher ist, dass dies auf die Patientenauswahl zurückzuführen ist.
Die Elektrokrampftherapie bleibt eine etablierte Behandlungsmethode für Patienten mit therapieresistenter Depression. Während des Verfahrens wird ein kleiner elektrischer Strom auf das Gehirn angewendet, um kontrollierte Krampfanfälle auszulösen, die helfen, die Neurotransmitter im Gehirn zu regulieren. Diese Behandlung wird unter kurzer Vollnarkose durchgeführt, um die Sicherheit der Patienten zu gewährleisten.
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