HAMBURG / LONDON (IT BOLTWISE) – Deutschlands führender Luxusimmobilienmakler Engel & Völkers steht erneut im Fokus der Ermittlungen. Nach einer Untersuchung in Bielefeld wird nun auch in Braunschweig gegen das Unternehmen ermittelt. Der Verdacht: Scheinselbstständigkeit und nicht abgeführte Sozialversicherungsbeiträge.
Die Ermittlungen gegen Engel & Völkers, einen der bekanntesten Luxusimmobilienmakler Deutschlands, nehmen eine neue Wendung. Nachdem bereits 2023 die Staatsanwaltschaft in Bielefeld wegen des Verdachts auf Scheinselbstständigkeit aktiv wurde, haben nun auch die Behörden in Braunschweig ihre Untersuchungen ausgeweitet. Im Zentrum steht die Frage, ob das Franchisesystem des Unternehmens rechtlich einwandfrei ist.
Die Ermittler haben Standorte in Braunschweig und Wolfenbüttel durchsucht, ebenso wie eine Steuerberater- und Wirtschaftskanzlei in München. Auch der Hauptsitz in Hamburg blieb nicht verschont. Der Vorwurf lautet, dass Sozialversicherungsbeiträge für Beschäftigte nicht abgeführt wurden, die möglicherweise fälschlicherweise als Selbstständige geführt wurden.
Das Franchisesystem von Engel & Völkers, das mit rund 1000 Standorten und etwa 16.000 Menschen arbeitet, steht im Mittelpunkt der Diskussion. Viele dieser Mitarbeiter sind formell selbstständig, arbeiten jedoch exklusiv nach Vorgaben der Zentrale. Die Abgrenzung zwischen echter Selbstständigkeit und Scheinselbstständigkeit ist dabei entscheidend.
Juristisch bewegen sich Franchise-Modelle seit Jahren in einer Grauzone. Lokale Unternehmer zahlen für die Marke, das System und die Infrastruktur, liefern jedoch Umsatz an die Zentrale ab. Je stärker die Zentrale die Arbeitsabläufe, Preise oder IT steuert, desto kritischer wird die Abgrenzung zur abhängigen Beschäftigung.
Nach den Ermittlungen in Ostwestfalen war die Konzernspitze zuletzt noch glimpflich davongekommen. Die Staatsanwaltschaft Bielefeld hatte das Verfahren gegen die Führungsetage von Engel & Völkers eingestellt. Ein System von Scheinselbstständigkeit durch die Konzernzentrale habe sich nicht bestätigt.
Das aktuelle Verfahren betrifft nun erneut vorrangig den einzelnen Lizenznehmer in Braunschweig. Doch die Tatsache, dass es sich diesmal um eine Tochtergesellschaft handelt, an der Engel & Völkers über seine deutsche Holding direkt beteiligt ist, verleiht dem Vorgang neue Brisanz.
Die Konzernzentrale gibt sich in ihrer Stellungnahme kooperationsbereit. Man unterstütze die Ermittlungen vollumfänglich, so Engel-&-Völkers-Chef Jawed Barna. Gleichzeitig betont das Unternehmen, dass sich die Ermittlungen ausschließlich auf die Braunschweiger Tochterfirma beziehen.
Der Fall Engel & Völkers wirft ein Schlaglicht auf eine heikle Praxis im deutschen Immobiliensektor. Viele Maklerunternehmen setzen auf formal selbstständige Vertriebspartner, die de facto jedoch eng in interne Strukturen eingebunden sind. Das spart Sozialabgaben, verlagert Risiken und erhöht die Flexibilität.
Die aktuellen Ermittlungen könnten weit über Engel & Völkers hinausreichen. Franchise-Modelle sind nicht nur in der Immobilienbranche verbreitet, sondern auch in Gastronomie, Fitness, Bildung oder Pflege. Ein belastbares Urteil könnte Signalwirkung für die gesamte deutsche Franchise-Wirtschaft entfalten.
Für Engel & Völkers kommt der erneute Ermittlungsdruck zu einem heiklen Zeitpunkt. Der Immobilienmarkt selbst steht unter Druck: steigende Finanzierungskosten, sinkende Kaufpreise und wachsende regulatorische Anforderungen setzen die Branche unter Stress. Obendrein riskiert das Unternehmen durch die Affäre Imageschäden, die gerade im Luxussegment schnell spürbar werden können.
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