GRAZ / LONDON (IT BOLTWISE) – Eine bahnbrechende Entdeckung auf dem Merkur sorgt für Aufsehen in der wissenschaftlichen Gemeinschaft. Forscher des Grazer Instituts für Weltraumforschung haben erstmals atomares Lithium in der Exosphäre des Merkurs nachgewiesen. Diese Entdeckung könnte unser Verständnis über die chemische Zusammensetzung und die Entwicklung von Gesteinsplaneten erheblich erweitern.

Die Entdeckung von Lithium in der Exosphäre des Merkurs stellt einen bedeutenden Fortschritt in der planetaren Forschung dar. Obwohl Merkur der Sonne am nächsten ist, bleibt er eines der am schwierigsten zu erreichenden Ziele der Raumfahrt. Die NASA-Missionen Mariner 10 und MESSENGER haben bereits wertvolle Daten geliefert, doch die jüngsten Erkenntnisse des Grazer Instituts für Weltraumforschung eröffnen neue Perspektiven.

Das Team um Daniel Schmid und Helmut Lammer nutzte eine innovative Methode, um Lithium ausschließlich über Magnetfeldmessungen nachzuweisen. Diese Methode basiert auf der Analyse von Pick-up-Ionenzyklotronwellen, die durch die Wechselwirkung zwischen dem Sonnenwind und neutralen Teilchen in der Exosphäre entstehen. Diese Wellen ermöglichen es, spezifische chemische Elemente wie Wasserstoff, Helium und nun auch Lithium zu identifizieren.

Die Exosphäre des Merkurs, eine extrem dünne Hülle, die nahezu nahtlos in das Vakuum des Weltraums übergeht, bietet einzigartige Bedingungen für solche Untersuchungen. Aufgrund der geringen Dichte der Exosphäre können Teilchen bei ausreichender Geschwindigkeit die Anziehungskraft des Planeten überwinden. Diese Eigenschaften machen Merkur zu einem idealen Labor für die Untersuchung von Exosphären.

Die Forscher identifizierten zwölf Ereignisse, bei denen die Teilchendichte mit zunehmender Entfernung von der Planetenoberfläche abnahm. Eine detaillierte Analyse deutet darauf hin, dass Meteoriten, die auf der Merkur-Oberfläche aufschlagen, das Lithium freisetzen. Anders als auf der Erde, wo Meteoroide in der Atmosphäre verglühen, erreichen sie auf Merkur die Oberfläche ungebremst.

Diese Entdeckung widerspricht früheren Annahmen, dass Merkur arm an flüchtigen Elementen sei. Die Beobachtungen von MESSENGER und erdgestützte Messungen von Natrium und Kalium hatten bereits darauf hingewiesen, dass die Krusten- und Mantelschicht des Planeten mehr flüchtige Elemente enthält als erwartet. Die aktuelle Entdeckung von Lithium stützt diese Befunde und wirft neue Fragen zur Entstehung und Entwicklung von Gesteinsplaneten auf.

Die Nähe des Merkurs zur Sonne erlaubt einzigartige Einblicke in die Bildung von Gesteinsplaneten unter extremen Umweltbedingungen. Frühere Modelle erklärten Merkurs hohe Dichte durch massive Einschläge oder durch die Verdampfung von Mantelmaterial unter der Hitze der jungen Sonne. Die neuen Erkenntnisse könnten auch für das Verständnis von extrasolaren Planetensystemen von Bedeutung sein.

Insgesamt zeigt die Forschung, dass Merkur wie ein Meteoritendetektor im inneren Sonnensystem wirkt. Selbst kleinste Teilchen aus dem All hinterlassen bleibende Spuren, die uns helfen, die Vergangenheit eines Planeten zu entschlüsseln. Diese Erkenntnisse sind nicht nur wissenschaftlich spannend, sondern auch essenziell, um unseren Platz im Universum besser zu verstehen.

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Erster Nachweis von Lithium auf Merkur: Neue Erkenntnisse über den innersten Planeten
Erster Nachweis von Lithium auf Merkur: Neue Erkenntnisse über den innersten Planeten (Foto: DALL-E, IT BOLTWISE)



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