BRÜSSEL / LONDON (IT BOLTWISE) – Die EU-Staats- und Regierungschefs haben sich auf eine flexiblere Klimapolitik geeinigt, die eine Überarbeitung des Verbrenner-Verbots vorsieht. Ziel ist es, die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Wirtschaft zu stärken, während gleichzeitig die Klimaziele erreicht werden sollen. Diese Entscheidung könnte erhebliche Auswirkungen auf die Automobilindustrie haben, die sich in einem globalen Markt behaupten muss.
Die Europäische Union steht vor einer bedeutenden Neuausrichtung ihrer Klimapolitik, um die Wettbewerbsfähigkeit ihrer Wirtschaft zu stärken. Die Staats- und Regierungschefs der EU haben in Brüssel eine Gipfelerklärung verabschiedet, die mehr Flexibilität beim Erreichen von Klimazielen fordert. Ein zentraler Punkt ist die Überarbeitung des sogenannten Verbrenner-Verbots, das ab 2035 nur noch emissionsfreie Neuwagen in der EU zulassen würde. Diese Regelung steht nun auf dem Prüfstand, da insbesondere die deutsche Automobilindustrie auf eine Rücknahme drängt.
Bundeskanzler Friedrich Merz betonte die Notwendigkeit, die Bürokratie in Europa drastisch zu reduzieren, um schneller Entscheidungen treffen zu können. Die Gipfelerklärung sieht vor, dass Verwaltungs-, Regulierungs- und Berichtspflichten für Unternehmen und die öffentliche Verwaltung erheblich gesenkt werden müssen. Dies soll nicht nur die Wirtschaft entlasten, sondern auch die Umsetzung von Klimaschutzmaßnahmen beschleunigen.
Die Automobilindustrie spielt in der Abschlusserklärung eine besondere Rolle. Sie muss in einem globalen Marktumfeld widerstandsfähig und wettbewerbsfähig bleiben. Die derzeitigen Pläne, ab 2035 nur noch emissionsfreie Fahrzeuge zuzulassen, könnten die Branche erheblich beeinflussen. Die EU-Kommission wurde aufgefordert, zügig einen Vorschlag zur Überarbeitung dieser Regelung vorzulegen.
Insgesamt streben die EU-Spitzen einen pragmatischen und flexiblen Ansatz beim Klimaschutz an. EU-Ratspräsident Antónió Costa betonte, dass Europas Klimaambitionen und die Wettbewerbsfähigkeit der Wirtschaft Hand in Hand gehen müssen. Die Staats- und Regierungschefs fordern einen realistischen Beitrag der Kohlendioxidentnahme zur Reduktion der Treibhausgase und ein angemessenes Niveau hochwertiger internationaler Zertifikate. Diese Maßnahmen sollen im Klimaziel für 2040 verankert werden.
Das EU-Klimagesetz sieht vor, dass neben den bestehenden Zielen für 2030 und 2050 auch ein Ziel für 2040 festgelegt wird. Die EU-Kommission schlägt vor, die Emissionen in den nächsten 15 Jahren um 90 Prozent im Vergleich zu 1990 zu senken. Drei Prozent davon sollen durch international anerkannte Klimazertifikate kompensiert werden dürfen. Dieser Vorschlag benötigt jedoch noch die Zustimmung der Mehrheit der EU-Staaten und des Europaparlaments, wobei in mehreren Staaten Widerstand zu erwarten ist.
Ein weiterer Schwerpunkt der Gipfelerklärung ist der Abbau von Regelungen, der als Frage höchster Dringlichkeit vorangetrieben werden soll. Das EU-Lieferkettengesetz soll bis Ende des Jahres abgeschwächt werden. Die EU-Kommission wurde aufgefordert, weitere Vereinfachungspakete vorzulegen, insbesondere für die Landwirtschaft, Digitalisierung, Verteidigung und Chemieindustrie.
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