PALAVAS-LES-FLOTS / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die Vorstellung, dass Fische auf dem Mond gezüchtet werden könnten, klingt zunächst wie Science-Fiction. Doch das Projekt Lunar Hatch, geleitet von Dr. Cyrille Przybyla, könnte dies bald Realität werden lassen. Ziel ist es, eine nachhaltige Nahrungsquelle für Astronauten zu schaffen, die in Zukunft auf dem Mond oder Mars stationiert sind.

Die Idee, Fische im Weltraum zu züchten, mag auf den ersten Blick ungewöhnlich erscheinen, doch sie birgt großes Potenzial für die Raumfahrt. Dr. Cyrille Przybyla, ein Forscher am französischen Nationalen Institut für Meeresforschung, hat das Projekt Lunar Hatch ins Leben gerufen, um herauszufinden, ob Seebarsche auf dem Mond oder sogar auf dem Mars als Nahrungsquelle für Astronauten dienen können. Diese Initiative könnte eine bedeutende Weiterentwicklung in der Versorgung von Raumstationen darstellen.

Fische sind eine hervorragende Proteinquelle und enthalten wichtige Nährstoffe wie Omega-3-Fettsäuren und B-Vitamine, die für die Erhaltung der Muskelmasse von Astronauten im All entscheidend sind. Die Herausforderung besteht darin, diese Nahrungsquelle in der extremen Umgebung des Weltraums zu produzieren. Der Plan sieht vor, die Eier der Seebarsche ins All zu schicken, wo sie während der Reise zur Internationalen Raumstation (ISS) schlüpfen sollen. Zunächst werden die Fische nur beobachtet, später jedoch könnten sie auf dem Mond gezüchtet werden.

Die Idee, Fische ins All zu schicken, ist nicht neu. Bereits 1973 wurden Mummichogs, kleine Fische, im Rahmen einer Apollo-Mission ins All geschickt. In den folgenden Jahren wurden verschiedene Fischarten, darunter Guppys und Zebrafische, in Raumstationen untersucht, um die Auswirkungen der Schwerelosigkeit auf ihre Entwicklung zu verstehen. Lunar Hatch geht jedoch einen Schritt weiter, indem es die Zucht von Fischen als regelmäßige Nahrungsquelle für Astronauten in Betracht zieht.

Das langfristige Ziel von Lunar Hatch ist die Schaffung eines geschlossenen Nahrungsmittelkreislaufs auf dem Mond. Dabei sollen verschiedene Tanks mit Wasser aus Mondkratern gefüllt werden. Das Abwasser der Fische könnte zur Produktion von Mikroalgen genutzt werden, die wiederum als Nahrung für andere Organismen dienen. Die Exkremente der Seebarsche würden von Garnelen und Würmern verarbeitet, die wiederum den Fischen als Nahrung dienen könnten. Dieses System zielt darauf ab, Abfall zu minimieren und eine autarke Versorgung für mehrere Monate zu gewährleisten.

Um zwei Portionen Fisch pro Woche für sieben Astronauten über 16 Wochen bereitzustellen, wären etwa 200 Seebarsche erforderlich. Parallel dazu wird eine Kontrollgruppe auf der Erde gehalten, um die Unterschiede in der Entwicklung zu analysieren. Die Entwicklung von Lunar Hatch hat fast ein Jahrzehnt gedauert, seit die Europäische Weltraumorganisation 2016 nach Ideen für eine Mondbasis gefragt hat. Die Simulationen, die an der Universität Montpellier durchgeführt wurden, haben gezeigt, dass die Eier der Seebarsche den Vibrationen eines Raketenstarts standhalten können.

Der nächste Schritt besteht darin, eine Weltraummission zu finden, um die Theorien von Przybyla zu testen. Obwohl der Zeitpunkt noch unklar ist, hofft das Team, dass dies bald möglich sein wird. Inzwischen haben auch andere Nationen, wie China, Interesse an der Erforschung geschlossener Aquakultursysteme im Weltraum gezeigt, was den Wettlauf um die erste erfolgreiche Fischzucht im All weiter anheizt.

Doch die Bedeutung von Lunar Hatch beschränkt sich nicht nur auf die Raumfahrt. Die Erkenntnisse aus diesem Projekt könnten auch auf der Erde Anwendung finden, insbesondere in abgelegenen Gemeinschaften, die von einer nachhaltigen und umweltfreundlichen Nahrungsmittelproduktion profitieren könnten. Die Prinzipien der Kreislaufwirtschaft, die für den Mond entwickelt wurden, könnten auch zur Erhaltung der Umwelt und zur wirtschaftlichen Nachhaltigkeit auf der Erde beitragen.

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Fischzucht auf dem Mond: Ein innovativer Ansatz für die Raumfahrt
Fischzucht auf dem Mond: Ein innovativer Ansatz für die Raumfahrt (Foto: DALL-E, IT BOLTWISE)



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