DUBLIN / LONDON (IT BOLTWISE) – Eine neue internationale Studie zeigt, dass soziale Härten, die sich über das Leben hinweg ansammeln, langfristige Auswirkungen auf das Gehirn haben. Diese Erkenntnisse unterstreichen die Notwendigkeit, Präventionsstrategien bereits in der Kindheit zu beginnen, um das Risiko von Demenz im späteren Leben zu reduzieren.

Die jüngste Forschung legt nahe, dass die Prävention von Demenz nicht erst im mittleren Lebensalter beginnen sollte, sondern bereits in der Kindheit. Eine umfassende internationale Studie hat gezeigt, dass die Ansammlung sozialer Härten, bekannt als das soziale Exposom, tiefgreifende Auswirkungen auf die Gehirngesundheit hat. Zu diesen Härten zählen niedrige Bildung, Ernährungsunsicherheit und eingeschränkter Zugang zu Gesundheitsversorgung. Diese Faktoren wurden mit kognitivem Abbau, psychischen Gesundheitsproblemen und Veränderungen in der Gehirnstruktur in Verbindung gebracht.
Die Studie, die von einem internationalen Forscherteam des Global Brain Health Institute und anderen Institutionen durchgeführt wurde, hebt hervor, dass soziale Ungleichheit eine biologische Einbettung in die Gehirnnetzwerke bewirken kann. Die Forscher entwickelten ein Bewertungsmodell des sozialen Exposoms, das 319 Dimensionen wie Bildung, finanzielle Sicherheit und Kindheitserfahrungen umfasst. Diese Dimensionen wurden bei über 2.200 Personen aus sechs lateinamerikanischen Ländern untersucht, um die Auswirkungen auf die Gehirngesundheit zu analysieren.
Die Ergebnisse zeigen, dass ein komplexes soziales Exposom mit schlechterer kognitiver und funktionaler Leistung sowie stärkeren psychischen Symptomen korreliert. Besonders in Regionen wie Lateinamerika, wo soziale Ungleichheiten ausgeprägter sind, ist der Einfluss des sozialen Exposoms auf die Demenzrisiken signifikant. Die Forscher betonen, dass die kumulative Wirkung dieser sozialen Belastungen über die Lebensspanne hinweg die stärksten Assoziationen mit kognitiven Beeinträchtigungen aufweist.
Diese Erkenntnisse haben weitreichende Implikationen für die Forschung und Politik. Präventionsstrategien sollten sich nicht nur auf Maßnahmen im mittleren Lebensalter konzentrieren, sondern bereits in der Kindheit ansetzen. Durch die Verbesserung der Bildung, die Reduzierung von Ernährungsunsicherheit und den Zugang zu Gesundheitsdiensten kann die Gehirngesundheit gestärkt werden, was langfristig das Risiko von Demenz verringern könnte. Die Studie zeigt, dass bis zu 56% der Demenzfälle in Regionen wie Lateinamerika auf modifizierbare Risikofaktoren zurückzuführen sind, was die Bedeutung frühzeitiger Interventionen unterstreicht.

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