BOSTON / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Eine neue Studie aus den USA sorgt für Aufsehen in der medizinischen Forschung: Das Antiepileptikum Gabapentin könnte die Überlebenschancen von Patienten mit Glioblastom, der aggressivsten Form von Hirntumoren, signifikant verbessern.
In der jüngsten Untersuchung, die von Forschern des Mass General Brigham durchgeführt wurde, zeigt sich, dass Patienten mit Glioblastom, die Gabapentin einnahmen, im Durchschnitt vier bis sechs Monate länger lebten als jene, die das Medikament nicht erhielten. Diese Ergebnisse wurden in zwei unabhängigen Krankenhausdatensätzen mit über 1.000 Patienten repliziert, was die Relevanz der Studie unterstreicht.
Die Forschung basiert auf der Erkenntnis, dass Hirntumore neuronale Signale ausnutzen, um ihr Wachstum zu fördern. Gabapentin könnte diese Interaktion stören, indem es die Konzentration des Proteins Thrombospondin-1 (TSP-1) senkt, das als Tumorförderer gilt. Diese Entdeckung eröffnet neue Perspektiven für die Behandlung von Glioblastomen, obwohl die Studie retrospektiv ist und weitere randomisierte Studien erforderlich sind, um Gabapentin als therapeutische Option zu validieren.
Glioblastom ist eine der tödlichsten Krebsarten, mit einer durchschnittlichen Überlebenszeit von nur 12 bis 14 Monaten nach der Diagnose. Die neuen Erkenntnisse könnten einen bedeutenden Fortschritt darstellen, da es in den letzten Jahrzehnten kaum Verbesserungen in der Überlebensrate gab. Die Forscher betonen jedoch, dass die Ergebnisse mit Vorsicht zu interpretieren sind, da die Studie nicht kontrolliert war.
Die Studie wurde durch die Zusammenarbeit mit der University of California, San Francisco, erweitert, wo ähnliche Ergebnisse erzielt wurden. Patienten, die Gabapentin einnahmen, überlebten im Durchschnitt 20,8 Monate, während die Kontrollgruppe nur 14,7 Monate überlebte. Diese signifikante Verlängerung der Überlebenszeit könnte auf die Reduktion von TSP-1 im Serum der Patienten zurückzuführen sein, was als Indikator für den Behandlungserfolg dienen könnte.
Dr. Joshua Bernstock, der leitende Autor der Studie, betont die Notwendigkeit kreativer Ansätze in der Behandlung von Glioblastomen. Die Entdeckung, dass ein bereits zugelassenes Medikament mit einem günstigen Sicherheitsprofil die Überlebenszeit verlängern kann, könnte die klinische Praxis verändern. Dennoch sind größere, randomisierte klinische Studien erforderlich, um die Rolle von Gabapentin und TSP-1 in der Progression von Glioblastomen weiter zu erforschen.
Die Forschungsergebnisse wurden in der renommierten Fachzeitschrift Nature Communications veröffentlicht und könnten den Weg für neue therapeutische Strategien ebnen. Die Wissenschaftler hoffen, dass ihre Arbeit dazu beiträgt, die Überlebenschancen von Patienten mit dieser verheerenden Krankheit zu verbessern.
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