MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Eine neue Studie zeigt, dass übermäßiger Schlaf, insbesondere bei Menschen mit Depressionen, die kognitive Leistungsfähigkeit beeinträchtigen kann.
Eine aktuelle Untersuchung hat ergeben, dass das Schlafen von mehr als neun Stunden pro Nacht negative Auswirkungen auf die Gehirngesundheit haben kann. Besonders betroffen sind Menschen, die unter Depressionen leiden. Die Forscher analysierten Daten von fast 2.000 Erwachsenen ohne Demenz und stellten fest, dass eine lange Schlafdauer mit einer schlechteren Leistung in Bereichen wie Gedächtnis, visuell-räumlichen Fähigkeiten und exekutiven Funktionen verbunden ist.
Diese Effekte waren bei Personen mit depressiven Symptomen besonders ausgeprägt, unabhängig davon, ob sie Antidepressiva einnahmen oder nicht. Die Studie hebt hervor, dass Schlaf ein veränderbarer Risikofaktor für kognitiven Abbau sein könnte und betont die Notwendigkeit, Schlafempfehlungen individuell an den psychischen Gesundheitszustand anzupassen.
Die Untersuchung, die von Forschern der University of Texas Health Science Center in San Antonio geleitet wurde, basiert auf Daten der Framingham Heart Study. Diese Studie ist eine laufende, gemeinschaftsbasierte Kohortenstudie von Bewohnern in Framingham, Massachusetts, die unter der Leitung des National Heart, Lung, and Blood Institute der National Institutes of Health durchgeführt wird.
Vanessa Young, die Hauptautorin der Studie, erklärte, dass Langschläfer häufiger Symptome von Depressionen berichten. Sie betonte, dass Schlaf möglicherweise ein modifizierbares Risiko für kognitiven Abbau bei Menschen mit Depressionen darstellt.
Die Studie zeigt, dass sowohl übermäßiger als auch unzureichender Schlaf im Vergleich zur empfohlenen Schlafdauer mit Beeinträchtigungen in kognitiven Bereichen wie Gedächtnis, Aufmerksamkeit und der Fähigkeit, mentale Prozesse zu steuern, verbunden sind. Dies unterstreicht die Bedeutung von Schlaf als lebenswichtigen physiologischen Prozess für die Gehirngesundheit.
In der neuen Forschung untersuchten die Wissenschaftler, ob Depressionen die Zusammenhänge zwischen Schlafdauer und kognitiver Leistung beeinflussen. Die Teilnehmer der Framingham-Studie wurden in vier Gruppen eingeteilt: keine depressiven Symptome, keine Antidepressiva; depressive Symptome ohne Antidepressiva; Antidepressiva ohne depressive Symptome; und depressive Symptome mit Antidepressiva.
Die Ergebnisse zeigten, dass langer Schlaf mit einer reduzierten allgemeinen kognitiven Funktion verbunden war, wobei die stärksten Effekte bei Personen mit depressiven Symptomen auftraten, unabhängig von der Einnahme von Antidepressiva. Schwächere, aber signifikante Effekte wurden bei Personen ohne depressive Symptome beobachtet.
Die Forscher schlussfolgerten, dass die Zusammenhänge zwischen Schlafdauer und kognitiver Leistung bei Personen mit depressiven Symptomen am stärksten sind, unabhängig von der Einnahme von Antidepressiva. Zukünftige Langzeitstudien mit groß angelegten, multimodalen Ansätzen sind erforderlich, um die zeitlichen Zusammenhänge zwischen Schlafstörungen und kognitiven Veränderungen weiter zu klären.
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