SYDNEY / LONDON (IT BOLTWISE) – Eine neue Studie zeigt, dass das Entfernen von nur 50 Objekten aus dem niedrigen Erdorbit das Risiko durch Weltraumschrott um die Hälfte reduzieren könnte. Diese Objekte, hauptsächlich alte Raketenstufen, stellen eine erhebliche Gefahr für zukünftige Missionen dar. Experten warnen vor den langfristigen Auswirkungen und fordern internationale Maßnahmen zur Beseitigung dieser Bedrohung.

Die Bedrohung durch Weltraumschrott ist ein wachsendes Problem, das die Sicherheit zukünftiger Raumfahrtmissionen gefährdet. Eine aktuelle Studie hat 50 Objekte im niedrigen Erdorbit identifiziert, deren Entfernung das Risiko durch Kollisionen mit Weltraumtrümmern erheblich reduzieren könnte. Diese Objekte, die größtenteils aus der Zeit vor dem Jahr 2000 stammen, sind vor allem alte Raketenstufen, die nach ihren Missionen im Orbit verblieben sind.
Darren McKnight, der Hauptautor der Studie, präsentierte die Ergebnisse auf dem International Astronautical Congress in Sydney. Er betonte, dass 76 Prozent der problematischen Objekte aus dem letzten Jahrhundert stammen und 88 Prozent davon Raketenstufen sind. Diese Objekte bewegen sich mit einer Geschwindigkeit von fast 8 Kilometern pro Sekunde in einem stark frequentierten Bereich des niedrigen Erdorbits zwischen 700 und 1.000 Kilometern über der Erde.
Ein Zusammenstoß mit einem dieser Objekte könnte unzählige Trümmerstücke erzeugen und eine Kaskade von weiteren Kollisionen auslösen, bekannt als Kessler-Syndrom. Die Studie zeigt, dass das Entfernen der 50 gefährlichsten Objekte das Risiko der Trümmerbildung um 50 Prozent senken könnte. Selbst das Entfernen der Top 10 würde das Risiko um 30 Prozent reduzieren.
Besonders Russland und die Sowjetunion sind mit 34 Objekten in der Liste vertreten, gefolgt von China mit 10, den USA mit drei, Europa mit zwei und Japan mit einem Objekt. Die russischen Raketen SL-16 und SL-8 sind die Hauptverursacher. Trotz internationaler Richtlinien, die vorschreiben, dass Raketenstufen innerhalb von 25 Jahren in die Erdatmosphäre zurückkehren sollten, bleiben viele dieser Objekte über Jahrzehnte im Orbit.
China hat in den letzten Jahren eine Vielzahl neuer Raketenstufen im Orbit zurückgelassen, was die Bedrohung durch Weltraumschrott weiter verschärft. Die chinesischen Megakonstellationen Guowang und Thousand Sails tragen erheblich zu diesem Problem bei. Obwohl einige der eingesetzten Satelliten in der Lage sind, Trümmer auszuweichen, verbleiben die Raketenstufen oft im Orbit.
Die technischen Herausforderungen bei der Entfernung von Weltraumschrott sind erheblich, aber nicht unüberwindbar. Initiativen wie die der Europäischen Weltraumorganisation und der japanischen Firma Astroscale zeigen, dass es möglich ist, Trümmer aus dem Orbit zu entfernen. Dennoch bleibt die Frage, wer für diese Maßnahmen zahlen soll, ungelöst. Die Studie von McKnight und seinen Co-Autoren unterstreicht die Dringlichkeit, Maßnahmen zu ergreifen, um die langfristige Sicherheit im Weltraum zu gewährleisten.

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