MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die zunehmende Nutzung von KI-generiertem Code in der Softwareentwicklung birgt erhebliche Risiken für die Sicherheit der Software-Lieferkette. Eine aktuelle Studie zeigt, dass viele der von großen Sprachmodellen erzeugten Codeabhängigkeiten nicht existieren, was Angreifern neue Möglichkeiten für Supply-Chain-Angriffe eröffnet.

Die Verwendung von KI-generiertem Code in der Softwareentwicklung hat in den letzten Jahren stark zugenommen. Doch diese Entwicklung birgt auch erhebliche Risiken, insbesondere für die Sicherheit der Software-Lieferkette. Eine kürzlich veröffentlichte Studie zeigt, dass viele der von großen Sprachmodellen erzeugten Codeabhängigkeiten nicht existieren. Diese sogenannten ‘Halluzinationen’ schaffen neue Angriffsvektoren für Supply-Chain-Angriffe, bei denen Angreifer bösartige Pakete unter den nicht existierenden Namen veröffentlichen können.
In der Studie wurden 16 der am häufigsten verwendeten großen Sprachmodelle eingesetzt, um 576.000 Codebeispiele zu generieren. Dabei stellte sich heraus, dass 440.000 der enthaltenen Paketabhängigkeiten ‘halluziniert’ waren, das heißt, sie verwiesen auf nicht existierende Bibliotheken. Besonders auffällig war, dass Open-Source-Modelle die meisten Halluzinationen erzeugten, mit 21 Prozent der Abhängigkeiten, die auf nicht existierende Bibliotheken verwiesen.
Diese nicht existierenden Abhängigkeiten stellen eine Bedrohung für die Software-Lieferkette dar, da sie sogenannte Abhängigkeitsverwirrungsangriffe erleichtern. Bei diesen Angriffen wird ein Softwarepaket dazu gebracht, auf die falsche Komponente zuzugreifen, indem ein bösartiges Paket veröffentlicht wird, das denselben Namen wie das legitime Paket trägt, jedoch mit einer höheren Versionsnummer. Software, die von diesem Paket abhängt, könnte in einigen Fällen die bösartige Version anstelle der legitimen wählen, da die erstere als aktueller erscheint.
Die Studie zeigt auch, dass viele der halluzinierten Pakete nicht zufällige Einzelfehler sind. Vielmehr werden spezifische Namen nicht existierender Pakete immer wieder wiederholt. Angreifer könnten dieses Muster ausnutzen, indem sie Malware unter diesen Namen veröffentlichen und darauf warten, dass sie von einer großen Anzahl von Entwicklern abgerufen werden.
Die Ergebnisse der Studie verdeutlichen die inhärente Unzuverlässigkeit der von großen Sprachmodellen erzeugten Ausgaben. Mit der Prognose, dass in fünf Jahren 95 Prozent des Codes KI-generiert sein werden, ist es entscheidend, dass Entwickler die Risiken verstehen und geeignete Maßnahmen ergreifen, um die Sicherheit ihrer Software-Lieferketten zu gewährleisten.

- Die besten Bücher rund um KI & Robotik!
- Die besten KI-News kostenlos per eMail erhalten!
- Zur Startseite von IT BOLTWISE® für aktuelle KI-News!
- IT BOLTWISE® kostenlos auf Patreon unterstützen!
- Aktuelle KI-Jobs auf StepStone finden und bewerben!
Stellenangebote

Media Relation Manager (m/w/d) - Fokus Cloud & KI

Experte (w/m/d) Contact Center AI (Conversational AI & Agentic AI)

Marketing Tech & Content Automation Experte (w/m/d) mit Fokus auf KI-Tools & MarTech-Systeme

Duales Studium Informatik/Künstliche Intelligenz (B.Sc.), Campusmodell Germersheim/Stuttgart 2026 (w/m/d)

- Künstliche Intelligenz: Dem Menschen überlegen – wie KI uns rettet und bedroht | Der Neurowissenschaftler, Psychiater und SPIEGEL-Bestsellerautor von »Digitale Demenz«
Du hast einen wertvollen Beitrag oder Kommentar zum Artikel "Gefahren durch KI-generierten Code für die Software-Lieferkette" für unsere Leser?
Es werden alle Kommentare moderiert!
Für eine offene Diskussion behalten wir uns vor, jeden Kommentar zu löschen, der nicht direkt auf das Thema abzielt oder nur den Zweck hat, Leser oder Autoren herabzuwürdigen.
Wir möchten, dass respektvoll miteinander kommuniziert wird, so als ob die Diskussion mit real anwesenden Personen geführt wird. Dies machen wir für den Großteil unserer Leser, der sachlich und konstruktiv über ein Thema sprechen möchte.
Du willst nichts verpassen?
Du möchtest über ähnliche News und Beiträge wie "Gefahren durch KI-generierten Code für die Software-Lieferkette" informiert werden? Neben der E-Mail-Benachrichtigung habt ihr auch die Möglichkeit, den Feed dieses Beitrags zu abonnieren. Wer natürlich alles lesen möchte, der sollte den RSS-Hauptfeed oder IT BOLTWISE® bei Google News wie auch bei Bing News abonnieren.
Nutze die Google-Suchmaschine für eine weitere Themenrecherche: »Gefahren durch KI-generierten Code für die Software-Lieferkette« bei Google Deutschland suchen, bei Bing oder Google News!