SINGAPUR / LONDON (IT BOLTWISE) – Eine neue Studie zeigt, dass die Differenz zwischen dem biologischen und dem chronologischen Alter des Gehirns, auch als Gehirnalterungslücke bekannt, eine entscheidende Rolle bei der Vorhersage kognitiver Beeinträchtigungen spielen könnte.
Die jüngste Forschung aus Singapur legt nahe, dass das sogenannte Gehirnalter, also die Differenz zwischen dem biologischen und dem chronologischen Alter des Gehirns, ein wichtiger Indikator für kognitive Beeinträchtigungen sein könnte. Diese Erkenntnis basiert auf der Analyse von Gehirnscans von über 1.400 älteren Erwachsenen, die mit Hilfe von maschinellem Lernen durchgeführt wurde. Die Studie zeigt, dass eine größere Gehirnalterungslücke mit schlechteren Denk- und Gedächtnisfähigkeiten korreliert, insbesondere bei Personen mit Anzeichen einer zerebrovaskulären Erkrankung.
Die Forscher nutzten fortschrittliche neuroimaging-Techniken, um die biologische Alterung des Gehirns zu bestimmen und mit dem chronologischen Alter zu vergleichen. Dabei stellte sich heraus, dass die Gehirnalterungslücke bis zu 34 % des Zusammenhangs zwischen kognitiven Risikofaktoren und der Leistungsfähigkeit erklären kann. Diese Entdeckung könnte dazu beitragen, das Risiko für kognitive Beeinträchtigungen bei Erwachsenen mit erhöhten Gesundheitsrisiken besser vorherzusagen.
Besonders bemerkenswert ist, dass die Gehirnalterungslücke einen stärkeren Einfluss auf die kognitive Leistungsfähigkeit bei Menschen mit zerebrovaskulären Erkrankungsmarkern hat. Dies deutet darauf hin, dass die Gehirnalterungslücke als Biomarker für die Vorhersage kognitiver Beeinträchtigungen dienen könnte, insbesondere bei Personen mit erhöhtem Risiko aufgrund von Gesundheitsproblemen wie Diabetes oder Bluthochdruck.
Die Studie, die von der National University of Singapore durchgeführt wurde, umfasste 1.437 Teilnehmer ohne Demenz, die im Durchschnitt 66 Jahre alt waren. Von diesen hatten 60 % keine kognitiven Beeinträchtigungen. Die medizinischen Daten der Teilnehmer wurden durch Fragebögen, Interviews und Medikamentenüberprüfungen gesammelt, ergänzt durch physische Untersuchungen, Labortests und Gehirnscans.
Um die Risikofaktoren für kognitive Beeinträchtigungen zu messen, berechneten die Forscher für jeden Teilnehmer einen Score basierend auf Faktoren wie Alter, ethnische Zugehörigkeit, Bildungsstand, Rauchverhalten, Body-Mass-Index, depressive Symptome, Bluthochdruck, Diabetes, hoher Cholesterinspiegel und Schlaganfall. Höhere Scores deuteten auf eine größere Wahrscheinlichkeit kognitiver Beeinträchtigungen hin.
Die Ergebnisse der Studie unterstreichen die Bedeutung der Gehirnalterungslücke als potenziellen Biomarker für die Vorhersage kognitiver Beeinträchtigungen. Die Forscher betonen jedoch, dass die Studie auf eine südostasiatische Population beschränkt war und die Ergebnisse möglicherweise nicht auf andere Bevölkerungsgruppen übertragbar sind. Zukünftige Forschungen könnten sich darauf konzentrieren, wie Faktoren wie Bewegung, Ernährung und genetische Marker für Alzheimer die Gehirnstruktur und -funktion beeinflussen.
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