Geplante Kaiserschnitte und das erhöhte Risiko für Kinderleukämie

STOCKHOLM / LONDON (IT BOLTWISE) – Eine neue Studie des Karolinska Instituts in Schweden hat ergeben, dass Kinder, die durch geplante Kaiserschnitte geboren werden, ein erhöhtes Risiko haben, an bestimmten Formen von Kinderleukämie zu erkranken.

Eine umfassende Untersuchung des Karolinska Instituts in Schweden hat gezeigt, dass Kinder, die durch geplante Kaiserschnitte zur Welt kommen, ein erhöhtes Risiko für die Entwicklung bestimmter Formen von Kinderleukämie haben. Diese Erkenntnisse basieren auf der Analyse von Gesundheitsdaten von fast 2,5 Millionen Kindern. Besonders auffällig ist das erhöhte Risiko für akute lymphoblastische Leukämie, das bei geplanten Kaiserschnitten im Vergleich zu vaginalen Geburten um 21 Prozent höher liegt.

Die Forscher betonen, dass das Risiko, an diesen Krebsarten zu erkranken, insgesamt gering bleibt. Dennoch könnte die Art der Geburt einen Einfluss auf die Gesundheit des Kindes haben. Bei geplanten Kaiserschnitten fehlt den Neugeborenen die Exposition gegenüber dem Stress und den vaginalen Bakterien, die bei einer natürlichen Geburt oder einem Notkaiserschnitt auftreten. Diese Faktoren könnten eine Rolle bei der Entwicklung des Immunsystems spielen.

Die Studie hebt hervor, dass das Risiko für B-Zell akute lymphoblastische Leukämie bei geplanten Kaiserschnitten sogar um 29 Prozent höher ist. Diese Form der Leukämie ist die häufigste Krebsart bei Kindern und betrifft das Blut und das Knochenmark. Die Ursachen für die DNA-Mutationen, die zu dieser Krankheit führen, sind noch nicht vollständig verstanden, aber die Behandlungsmöglichkeiten bieten eine gute Heilungschance.

In den USA sind Kaiserschnitte die häufigste chirurgische Prozedur, wobei etwa ein Drittel aller Geburten auf diese Weise erfolgt. Die steigende Zahl von Kaiserschnitten wirft Fragen über die Notwendigkeit und die langfristigen gesundheitlichen Auswirkungen auf. Die Forscher betonen, dass medizinisch indizierte Kaiserschnitte oft lebensrettend sind, aber es gibt Anlass zur Diskussion über nicht medizinisch notwendige Eingriffe.

Die Ergebnisse der Studie sind besonders relevant, da sie mit früheren Untersuchungen übereinstimmen, die ein erhöhtes Risiko für Asthma, Allergien und Typ-1-Diabetes bei Kindern, die durch geplante Kaiserschnitte geboren wurden, festgestellt haben. Diese gesundheitlichen Bedenken könnten dazu führen, dass werdende Eltern und Ärzte die Notwendigkeit eines geplanten Kaiserschnitts sorgfältig abwägen.

Die Forscher des Karolinska Instituts arbeiten weiterhin daran, die genauen Mechanismen zu verstehen, die zu diesen erhöhten Risiken führen. Sie hoffen, dass ihre Arbeit dazu beiträgt, die Entscheidungsfindung bei Geburten zu verbessern und die langfristige Gesundheit von Kindern zu fördern.

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