MAILAND / LONDON (IT BOLTWISE) – Die Erforschung der Hämatologie in der Schwerelosigkeit bietet neue Einblicke in die Funktionsweise des menschlichen Körpers unter extremen Bedingungen. Auf dem Europäischen Hämatologie-Kongress 2025 in Mailand wurde deutlich, dass die medizinische Forschung auch im Weltraum nicht haltmacht.
Die Erforschung der Hämatologie im Weltraum eröffnet neue Perspektiven für die medizinische Wissenschaft. Auf dem Europäischen Hämatologie-Kongress 2025 in Mailand wurde die Bedeutung der Schwerelosigkeit für die Blutphysiologie hervorgehoben. Joseph Borg, PhD, von der NASA GeneLab und der Universität Malta, betonte die Notwendigkeit, die Auswirkungen von Raumflügen auf das Blut besser zu verstehen, insbesondere da kommerzielle Raumreisen an Popularität gewinnen.
Ein zentrales Thema war die Anämie, die Astronauten während längerer Aufenthalte im All entwickeln können. Die Mechanismen dahinter sind noch nicht vollständig geklärt. Borg und sein Team analysierten Daten aus der NASA-Zwillingsstudie, bei der ein Zwilling ein Jahr auf der Internationalen Raumstation verbrachte, während der andere auf der Erde blieb. Diese Daten, kombiniert mit Informationen aus der SpaceX Inspiration-4-Mission, zeigten, dass sich die Genexpression, die das Hämoglobin reguliert, während des Raumflugs verändert.
Ein weiteres Problem, das im Weltraum auftreten kann, sind Gerinnungsstörungen. Roopen Arya, PhD, von der King’s College London, wies darauf hin, dass Astronauten einem höheren Risiko für venöse Thromboembolien ausgesetzt sind, die durch die Schwerelosigkeit begünstigt werden. Ein Fall von innerer Jugularvenenthrombose auf der Internationalen Raumstation im Jahr 2019 hat die Aufmerksamkeit auf die Prophylaxe und Behandlung solcher Störungen im All gelenkt.
Judith-Irina Buchheim, MD, von der Ludwig-Maximilians-Universität München, erforschte die Auswirkungen des Weltraums auf weiße Blutkörperchen und Entzündungen. Astronauten erleben häufig Probleme mit der Immunität, wie Hautausschläge oder die Reaktivierung von Viren. Ihre Forschung zeigt, dass der Aufenthalt im All sowohl pro- als auch antiinflammatorische Zytokine erhöht, was sie als “transiente Zeichen des Inflammaging” bezeichnet.
Die Erkenntnisse aus diesen Studien sind nicht nur für die Raumfahrt von Bedeutung, sondern könnten auch neue therapeutische Ansätze für die Behandlung von Blutkrankheiten auf der Erde bieten. Die Forschung im Weltraum könnte somit einen wichtigen Beitrag zur personalisierten Medizin leisten, indem sie neue Wege zur Behandlung von Anämie und Gerinnungsstörungen aufzeigt.
Mit der Zunahme kommerzieller Raumflüge wird die Notwendigkeit, die gesundheitlichen Auswirkungen der Schwerelosigkeit zu verstehen, immer dringlicher. Die Forschungsergebnisse könnten nicht nur die Sicherheit von Astronauten verbessern, sondern auch neue Einblicke in die menschliche Physiologie unter extremen Bedingungen liefern.
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