LONDON (IT BOLTWISE) – Die deutsche Startup-Branche steht vor erheblichen Herausforderungen, insbesondere bei der Sicherung von Later-Stage-Investitionen. Trotz der Schwierigkeiten gibt es jedoch Möglichkeiten, sich im aktuellen Marktumfeld erfolgreich zu positionieren.
Die deutsche Startup-Szene erlebt derzeit eine Phase der Unsicherheit, insbesondere wenn es um die Beschaffung von Later-Stage-Investitionen geht. Nach einem Boomjahr 2021, in dem Kapital nahezu unbegrenzt schien, hat sich das Blatt gewendet. Verzögerte Finanzierungsrunden und sinkende Bewertungen sind an der Tagesordnung, während internationale Investoren sich zurückziehen. Doch was sind die Ursachen für diese Entwicklung und wie können Gründer:innen dennoch erfolgreich Kapital beschaffen?
Ein wesentlicher Faktor ist die Zinsentwicklung. Die Europäische Zentralbank hat die Leitzinsen mehrfach erhöht, um der Inflation entgegenzuwirken. Dies macht Kapital teurer und risikoärmere Investitionen attraktiver. Viele Fonds erhöhen daher die Hürden für neue Investments, selbst wenn sie gut finanziert sind. Diese Entwicklung trifft insbesondere Startups, die auf spätere Finanzierungsrunden angewiesen sind.
Ein weiteres Problem ist die Schwäche an den Märkten. Later-Stage-Investments basieren oft auf der Hoffnung auf lukrative Exits, sei es durch Börsengänge oder Unternehmensverkäufe. Doch die Zahl der IPOs in Deutschland ist seit 2022 stark gesunken, und selbst erfolgreiche Unternehmen kämpfen mit niedrigen Kursniveaus. Dies wirkt sich negativ auf die Bewertung von Startups aus und mindert die Bereitschaft der Investoren, hohe Summen zu investieren.
Internationale Investoren, die in den Boomjahren eine wichtige Rolle spielten, agieren aufgrund geopolitischer Unsicherheiten und schwächerer Konjunkturprognosen für Deutschland zurückhaltender. Dies verschärft den Wettbewerb um internationale Mittel, insbesondere bei größeren Summen. Deutsche Scale-ups müssen sich daher stärker auf ihre Profitabilität und solide Geschäftsmodelle konzentrieren, um attraktiv zu bleiben.
Die Kriterien der Investoren haben sich in den letzten Jahren verändert. Während früher visionäre Wachstumsversprechen im Vordergrund standen, sind heute nachvollziehbare Finanzierungsstrategien und mittelfristige Pfade zur Profitabilität gefragt. Das Paradigma „Growth at all costs“ ist passé. Startups müssen realistische Planungen vorweisen, die ohne übertriebene Annahmen auskommen. Unternehmen mit substanziellen Geschäftsmodellen und solider Planung haben weiterhin gute Chancen auf Finanzierung.
Gründer:innen sollten sich auf Profitabilität konzentrieren und Kapital sinnvoll einsetzen. Verschwendung wird sofort abgestraft, und Startups, die mit ihrem Kapital sorgsam umgehen, gewinnen Vertrauen. Auch wenn sich viele internationale Fonds zurückhalten, gibt es nach wie vor Kapitalgeber, die in Deutschland aktiv sind. Ein attraktives Geschäftsmodell und internationales Wachstumspotenzial bleiben entscheidend.
Die aktuelle Lage mag komplex sein, doch sie ist kein Grund zum Aufgeben. Wer sich strategisch klug aufstellt und frühzeitig mit Investoren ins Gespräch geht, kann die nächste Wachstumsphase erfolgreich finanzieren. Es bleibt zu hoffen, dass die Branche gestärkt aus dieser Phase hervorgeht, denn gerade in schwierigen Zeiten trennt sich die Spreu vom Weizen.
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