Humphrey: KI-Integration in der britischen Verwaltung sorgt für Diskussionen

LONDON (IT BOLTWISE) – Die Einführung des KI-Tools Humphrey in der britischen Regierung hat eine Debatte über die Abhängigkeit von großen Technologieunternehmen ausgelöst.

Die britische Regierung hat mit der Einführung des KI-Tools Humphrey, das auf Modellen von OpenAI, Anthropic und Google basiert, eine Diskussion über die zunehmende Abhängigkeit von großen Technologieunternehmen entfacht. Ziel der Regierung ist es, durch den Einsatz von KI die Effizienz im öffentlichen Sektor zu steigern, wobei alle Beamten in England und Wales in der Nutzung des Tools geschult werden sollen.

Obwohl die Regierung keine umfassenden kommerziellen Vereinbarungen mit den großen Technologieunternehmen getroffen hat, nutzt sie ein Pay-as-you-go-Modell über bestehende Cloud-Verträge. Dies ermöglicht es, die Werkzeuge zu wechseln, sobald sich diese verbessern und wettbewerbsfähig werden. Kritiker äußern jedoch Bedenken hinsichtlich der Geschwindigkeit und des Umfangs, mit denen KI von großen Technologieunternehmen in die Regierungsarbeit integriert wird, insbesondere angesichts der öffentlichen Debatte über die Nutzung von urheberrechtlich geschütztem Material durch KI.

In der jüngsten Auseinandersetzung mit Kritikern im House of Lords ging es darum, ob KI unfair auf kreatives Material trainiert wird, ohne dass die Urheber dafür Anerkennung oder Entschädigung erhalten. Ein neues Gesetz, das die Nutzung urheberrechtlich geschützten Materials erlaubt, es sei denn, der Rechteinhaber widerspricht, wurde kürzlich verabschiedet, was zu einem Aufschrei in der Kreativbranche führte.

Einige prominente Künstler wie Elton John und Paul McCartney unterstützen eine Kampagne zum Schutz urheberrechtlich geschützten Materials. Ed Newton-Rex, CEO von Fairly Trained, der eine Informationsfreiheitsanfrage gestellt hatte, äußerte Bedenken über einen möglichen Interessenkonflikt, wenn die Regierung gleichzeitig über den Umgang mit Urheberrechten in diesem Sektor nachdenkt.

Shami Chakrabarti, eine Labour-Politikerin und Bürgerrechtsaktivistin, warnte ebenfalls vor den Risiken von Vorurteilen und Ungenauigkeiten, die durch KI-Systeme entstehen können. Die Regierung betont jedoch, dass sie regelmäßig Bewertungen zur Genauigkeit der Technologie veröffentlicht und ein KI-Handbuch bereitstellt, das Beamten hilft, die Technologie effektiv zu nutzen.

Die Kosten für den Einsatz von KI in der Regierung werden voraussichtlich steigen, da Humphrey weiter ausgerollt wird. Dennoch betonen Beamte, dass die Preise pro Nutzung in der Branche tendenziell sinken, da die Modelle effizienter werden. Ein Beispiel für die Kosteneffizienz ist das AI Minute-Tool der Regierung, das weniger als 50 Pence kostet, um Notizen für ein einstündiges Meeting zu erstellen und dabei eine Stunde Verwaltungsarbeit einspart.

Ein Sprecher des Ministeriums für Wissenschaft, Innovation und Technologie erklärte, dass KI ein enormes Potenzial habe, öffentliche Dienstleistungen effizienter zu gestalten, indem grundlegende Verwaltungsaufgaben automatisiert werden. Die Nutzung dieser Technologie schränke in keiner Weise die Fähigkeit der Regierung ein, sie zu regulieren, ähnlich wie der NHS sowohl Medikamente beschafft als auch streng reguliert.

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