LONDON (IT BOLTWISE) – Das James-Webb-Weltraumteleskop hat eine außergewöhnlich chemisch reichhaltige Scheibe um einen Braunen Zwerg entdeckt. Diese Entdeckung könnte neue Einblicke in die Vielfalt der Planetenbildung jenseits unseres Sonnensystems bieten. Die Beobachtungen zeigen eine komplexe chemische Zusammensetzung, die auf eine fortgeschrittene chemische Evolution hindeutet.

Das James-Webb-Weltraumteleskop (JWST) hat eine bemerkenswerte Entdeckung gemacht: Eine chemisch reichhaltige Scheibe um den Braunen Zwerg Cha Hα 1. Diese Entdeckung könnte neue Einblicke in die Planetenbildung in extremen Umgebungen bieten. Braune Zwerge, oft als „gescheiterte Sterne“ bezeichnet, sind kühle, lichtschwache Objekte, die keine Wasserstofffusion wie echte Sterne aufrechterhalten können. Dennoch bieten sie wertvolle Hinweise darauf, wie planetare Systeme entstehen.
Die Beobachtungen des JWST zeigen, dass die Scheibe um Cha Hα 1 eine Vielzahl von Molekülen enthält, darunter Kohlenwasserstoffe wie Methan, Acetylen, Ethan und Benzol sowie Wasser, Kohlendioxid und große Silikatstaubkörner. Diese chemische Vielfalt deutet darauf hin, dass selbst diese stellaren Außenseiter die Rohstoffe für die Planetenentstehung beherbergen könnten. Die kühleren und dünneren Scheiben um Braune Zwerge ermöglichen es, dass wasserreiche Staubkörner schneller nach innen driften und vom Stern verschluckt werden, während leichtere kohlenstoffreiche Materialien zurückbleiben.
Die Forscher, darunter Kamber Schwarz vom Max-Planck-Institut für Astronomie, betonen, dass die Planeten, die sich in diesen Scheiben bilden, wahrscheinlich eine ganz andere chemische Zusammensetzung haben als Planeten, die um sonnenähnliche Sterne entstehen. Die ruhige Umgebung um Braune Zwerge verlangsamt die Durchmischung in der Scheibe, was bedeutet, dass chemische Unterschiede zwischen den Regionen länger bestehen bleiben können als um heißere, energiereichere Sterne.
Die Entdeckung der chemisch reichhaltigen Scheibe um Cha Hα 1 wurde durch das Mid-Infrared Instrument (MIRI) des JWST im August 2022 ermöglicht. Die Ergebnisse stimmen eng mit den Daten überein, die fast zwei Jahrzehnte zuvor vom inzwischen außer Dienst gestellten Spitzer-Weltraumteleskop der NASA gesammelt wurden. Diese Übereinstimmung bestätigt, dass die reiche Chemie, die mit Webb beobachtet wurde, keine flüchtige Erscheinung oder ein Beobachtungsartefakt ist, sondern ein dauerhaftes Merkmal der Scheibe des Braunen Zwergs.
Die Forscher sind besonders daran interessiert, die Wechselwirkungen zwischen Staub und Gas in der Scheibe weiter zu untersuchen, um besser zu verstehen, wie diese Materialien die Evolution der Scheibe beeinflussen. Die ungewöhnlich reiche Mischung von Molekülen bietet eine seltene Gelegenheit, zu studieren, wie Chemie die Planetenbildung prägt. Das Verständnis dieser molekularen Reservoire könnte aufzeigen, welche Arten von Planeten letztendlich um Braune Zwerge entstehen könnten.

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