TOKIO / LONDON (IT BOLTWISE) – Die Bank von Japan hat angekündigt, ihre umfangreichen Bestände an ETFs und Immobilienfonds schrittweise abzubauen. Diese Entscheidung könnte weitreichende Auswirkungen auf die Finanzmärkte haben, da die Zentralbank seit über einem Jahrzehnt eine expansive Geldpolitik verfolgt. Der langsame Abbau soll die Märkte nicht destabilisieren, doch die Unsicherheit über zukünftige Zinsschritte bleibt bestehen.

Die Bank von Japan (BOJ) hat die Finanzmärkte mit der Ankündigung überrascht, dass sie beginnen wird, ihre umfangreichen Bestände an Exchange Traded Funds (ETFs) und japanischen Immobilienfonds (JREITs) abzubauen. Diese Bestände wurden seit 2010 im Rahmen einer ultralockeren Geldpolitik aufgebaut und umfassen insgesamt 250 Milliarden US-Dollar. Der geplante Abbau erfolgt mit einer Geschwindigkeit von 2,2 Milliarden US-Dollar jährlich, was bei Marktpreisen einem Wert von 4,2 Milliarden US-Dollar entspricht.
BOJ-Gouverneur Kazuo Ueda betonte, dass der Abbau bewusst langsam erfolgen wird, um die Märkte nicht zu destabilisieren. Er wies darauf hin, dass es mehr als ein Jahrhundert dauern würde, die gesamten Bestände vollständig abzubauen. Diese Ankündigung fiel mit der Entscheidung zusammen, den Leitzins der Bank bei 0,5 % zu belassen, was durch eine 7-2-Abstimmung entschieden wurde. Zwei Mitglieder des Gremiums drängten auf eine sofortige Zinserhöhung, was die Erwartungen auf eine baldige Straffung der Geldpolitik verstärkt hat.
Die Entscheidung der BOJ kommt zu einem Zeitpunkt, an dem Japans Schuldenquote im Verhältnis zum Bruttoinlandsprodukt bei fast 240 % liegt und die Anleiherenditen auf Mehrjahreshochs gestiegen sind. Steigende Kreditkosten könnten ein ernsthaftes Risiko für die fiskalische Nachhaltigkeit darstellen. Der Nikkei-Index fiel am Freitag um über 1 %, während die Rendite der 10-jährigen japanischen Staatsanleihen auf 1,64 % stieg. Auch der Kryptomarkt reagierte, und der Bitcoin-Kurs fiel auf knapp über 116.000 US-Dollar, nachdem er zuvor die Marke von 118.000 US-Dollar erreicht hatte.
Die Ankündigung der BOJ könnte weitreichende Auswirkungen auf die globalen Finanzmärkte haben. Experten warnen, dass ein schnellerer als erwarteter Abbau der Bestände zu Volatilität führen könnte, insbesondere in einem Umfeld, in dem die Inflation in Japan mit 2,7 % im August über dem Zielwert der BOJ von 2 % liegt. Die Unsicherheit über die zukünftige Zinspolitik der BOJ bleibt bestehen, und Marktbeobachter erwarten, dass die Zentralbank möglicherweise bereits im Oktober eine Straffung der Geldpolitik in Betracht ziehen könnte.

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