MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Eine neue Studie hat gezeigt, dass die antidepressiven Effekte von Ketamin nicht durch Stresshormone beeinflusst werden.
In einer aktuellen Studie wurde untersucht, ob die antidepressiven Effekte von Ketamin durch Hormone der Hypothalamus-Hypophysen-Nebennierenrinden-Achse (HPA-Achse) beeinflusst werden. Die Ergebnisse zeigen, dass dies nicht der Fall ist. Die HPA-Achse ist ein komplexes neuroendokrines System, das die Stressreaktion des Körpers reguliert. Bei Stress setzt der Hypothalamus das Corticotropin-Releasing-Hormon (CRF) frei, welches die Hypophyse zur Ausschüttung des adrenocorticotropen Hormons (ACTH) anregt. ACTH stimuliert dann die Nebennieren zur Freisetzung von Cortisol, einem zentralen Stresshormon.
Die Studie, veröffentlicht im Journal of Affective Disorders, untersuchte 42 Personen mit therapieresistenter Depression. Die Teilnehmer erhielten zwei intravenöse Infusionen im Abstand von zwei Wochen: eine mit Ketamin und eine mit einer Kochsalzlösung als Placebo. Die Forscher maßen die Depression der Teilnehmer mit der Montgomery-Åsberg Depression Rating Scale und analysierten Blutproben auf HPA-Achsen-Hormone.
Die Ergebnisse zeigten, dass die HPA-Achsen-Hormone CRF, ACTH und Cortisol keinen Einfluss auf die antidepressiven Effekte von Ketamin hatten. Interessanterweise hatten Teilnehmer mit längeren depressiven Episoden niedrigere ACTH- und CRF-Werte, was darauf hindeutet, dass diese Hormone als Biomarker für die Chronizität der Depression dienen könnten.
Die Forscher betonten, dass, obwohl keine Moderationseffekte der Plasma-HPA-Achsen-Hormone auf die antidepressiven Effekte von Ketamin gefunden wurden, die Möglichkeit besteht, dass Hirn-HPA-Achsen-Hormone eine Rolle spielen könnten. Dies erfordert weitere Untersuchungen. Die Studie hebt hervor, dass Komponenten der HPA-Achse potenzielle Biomarker für die Dauer depressiver Episoden sein könnten.
Diese Erkenntnisse erweitern das Verständnis über die biologischen Faktoren, die mit der Schwere und Chronizität von Depressionen verbunden sind, und tragen zur wachsenden Forschung über die antidepressiven Effekte von Ketamin bei. Die Studie hatte jedoch Einschränkungen, insbesondere die relativ kleine Stichprobengröße, die die Fähigkeit zur Erkennung subtilerer Effekte einschränken könnte.
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