FRANKFURT / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die medizinische Forschung hat mit dem Projekt SATURN einen bedeutenden Schritt in der Diagnostik seltener Erkrankungen gemacht. Durch den Einsatz von Künstlicher Intelligenz soll ein neues Diagnoseportal Hausärztinnen und Hausärzten helfen, schneller und präziser die richtigen Spezialisten zu finden.
In der modernen Medizin sind die meisten Krankheiten gut dokumentiert und lassen sich relativ schnell diagnostizieren. Doch bei seltenen Erkrankungen, die selbst für Spezialisten eine Herausforderung darstellen, bleibt die Diagnose oft unklar. Das Projekt SATURN, initiiert von der Universitätsmedizin Frankfurt, zielt darauf ab, diese Lücke zu schließen. Durch ein intelligentes Diagnoseportal sollen Hausärzte in die Lage versetzt werden, schneller die passenden Spezialisten zu identifizieren.
Michael von Wagner, der ärztliche Leiter der Stabsstelle Medizinische Informationssysteme und Digitalisierung, betont, dass seltene Erkrankungen keineswegs so selten sind, wie der Name vermuten lässt. In Deutschland sind etwa vier Millionen Menschen betroffen. Das Projekt SATURN, das bis Ende 2024 läuft, vereint Experten aus verschiedenen Institutionen, darunter die Goethe-Universität Frankfurt und das Fraunhofer-Institut für Experimentelles Software Engineering.
Das Herzstück des Projekts ist ein browserbasiertes Portal, das auf einer Kombination aus regelbasierten Entscheidungssystemen, fallbasierten Analysen und maschinellem Lernen basiert. Diese Technologien ermöglichen es, komplexe Krankheitsbilder zu analysieren und Diagnosevorschläge zu generieren. Ein entscheidender Vorteil ist die Verknüpfung mit dem SE-ATLAS, einem Versorgungsatlas für seltene Erkrankungen, der nicht nur Experten, sondern auch Selbsthilfeorganisationen auflistet.
Ein zentrales Problem bisheriger Systeme ist die Verfügbarkeit von Spezialisten. SATURN adressiert dieses Problem, indem es nicht nur Diagnosevorschläge macht, sondern auch direkt den Kontakt zu geeigneten Experten herstellt. Dies ist besonders wichtig, da Hausärzte oft erst nach ihrem regulären Arbeitstag Zeit für die Recherche nach Spezialisten haben.
Die Integration von SATURN in die bestehende Arzt-Software könnte den Workflow erheblich vereinfachen. Anstatt die Befunde manuell in einen Browser einzugeben, könnten Ärzte direkt in ihrer Software auf die Ergebnisse zugreifen. Dies würde nicht nur Zeit sparen, sondern auch die Akzeptanz des Systems erhöhen.
Die Sicherheit und der Datenschutz sind ebenfalls zentrale Aspekte des Projekts. Von Wagner ist zuversichtlich, dass alle Anforderungen erfüllt werden können. Eine erste Testversion des Portals ist bereits online, und das Projektteam hofft auf wertvolle Rückmeldungen, um das System weiter zu optimieren.
Insgesamt verspricht SATURN, die Diagnostik seltener Erkrankungen maßgeblich zu verbessern. Besonders in ländlichen Gebieten, wo der Zugang zu Spezialisten oft eingeschränkt ist, könnte das System einen großen Unterschied machen. Die Kombination aus KI-gestützter Diagnostik und praxisrelevanten Kontaktmöglichkeiten wird von Ärzten und Patientenvertretungen gleichermaßen begrüßt.
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