MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die rasante Entwicklung der Künstlichen Intelligenz (KI) bringt nicht nur technologische Fortschritte, sondern auch neue Sicherheitsherausforderungen mit sich. Besonders generative KI-Modelle, wie große Sprachmodelle (LLMs), stehen im Fokus von Cyberangriffen, die ihre Schwachstellen ausnutzen.
Die Einführung von generativer Künstlicher Intelligenz hat die Art und Weise, wie Unternehmen mit Daten umgehen, revolutioniert. Doch mit dieser Innovation kommen auch neue Sicherheitsrisiken, die Unternehmen vor unerwartete Herausforderungen stellen. Große Sprachmodelle, die als Grundlage für viele KI-gestützte Anwendungen dienen, sind besonders anfällig für neuartige Angriffe. Diese Angriffe, wie beispielsweise Prompt-Injektionen und Datenexfiltration, nutzen die unvorhersehbare Natur der LLMs aus und haben bereits erhebliche finanzielle Schäden verursacht.
Ein prominentes Beispiel für einen solchen Angriff ist der Vorfall mit OpenAI, bei dem das chinesische Unternehmen DeepSeek beschuldigt wurde, durch ein Verfahren namens ‘Distillation’ das Verhalten von OpenAI-Modellen nachzuahmen. Diese Technik ermöglicht es, durch wiederholtes Abfragen eines Modells dessen Verhalten zu emulieren und möglicherweise auf das zugrunde liegende Trainingsmaterial zu schließen. Obwohl OpenAI Beweise für diesen Vorfall vorgelegt hat, bleibt unklar, ob rechtliche Schritte folgen werden.
Die Sicherheitslücken von LLMs resultieren aus ihrer komplexen Struktur. Anders als herkömmliche Datenbanken, bei denen spezifische Daten gezielt geschützt werden können, sind LLMs als ‘Black Box’ konzipiert. Dies bedeutet, dass es schwierig ist, den Zugriff auf bestimmte Informationen innerhalb des Modells zu kontrollieren. Sanjay Kalra von Zscaler hebt hervor, dass es keine einfache Möglichkeit gibt, Informationen aus einem LLM zurückzusetzen oder zu löschen, was die Sicherheitsproblematik weiter verschärft.
Um diesen Herausforderungen zu begegnen, setzen Cybersecurity-Unternehmen auf eine zweigleisige Strategie. Einerseits werden traditionelle Sicherheitsmaßnahmen wie Authentifizierung und Zugangskontrolle verstärkt. Andererseits wird die gleiche Technologie, die die Schwachstellen aufweist, auch zur Verteidigung eingesetzt. KI-Modelle, die speziell zur Erkennung von Angriffen auf LLMs entwickelt wurden, dienen als zusätzliche Schutzschicht. Diese Modelle analysieren Benutzeranfragen und Modellantworten, um potenzielle Sicherheitsverletzungen zu identifizieren.
Die Implementierung solcher Schutzmaßnahmen ist jedoch nicht ohne Herausforderungen. Die Kosten für den Einsatz großer, sicherheitsoptimierter Modelle wie GPT-4.1 sind hoch, was ihre Anwendung in vielen Fällen unpraktisch macht. Stattdessen setzen Unternehmen auf kleinere Modelle, die weniger Ressourcen benötigen und dennoch effektiv zur Erkennung von Sicherheitsbedrohungen beitragen können. Beispiele hierfür sind Metas Llama 3-8B und Mistrals Ministral 3B.
Die fortschreitende Entwicklung der Künstlichen Intelligenz stellt Unternehmen vor die unerwartete Situation, dass die Technologie, die Sicherheitslücken aufweist, gleichzeitig ein wesentlicher Bestandteil der Verteidigungsstrategie gegen diese Schwachstellen wird. Ein mehrschichtiger Ansatz, der grundlegende Sicherheitsmaßnahmen mit KI-gestützten Modellen kombiniert, kann beginnen, die Lücken in den Verteidigungsmechanismen von LLMs zu schließen.
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