Kim Dotcom stellt eigenen „legalen“ Bitcoin-Bezahl-Dienst als Paid4-Webseite vor - IT BOLTWISE® x Artificial Intelligence

AUCKLAND (IT BOLTWISE) – Der in Kiel geborene und in Neuseeland ansässige Internet-Unternehmer Kim Dotcom hat in den letzten Jahren für so manchen Gesprächsstoff gesorgt. Vor allem die Filmindustrie hat ein Auge auf Kim Dotcom durch die Gründung des illegalen Sharehosters Megaupload geworfen und will die Auslieferung des 43-Jährigen in die USA. Nun will der Unternehmer offenbar „legale“ Wege gehen und den neuen Online-Dienst namens „Bitcontent“ starten: User der Webseite sollen Content bereitstellen und nutzen können, der dann mit der digitalen Währung Bitcoin bezahlt werden soll. Aktive Nutzer der Plattform können dann mit dem veröffentlichten Inhalt Geld verdienen.

Nach dem aktuellen Urteil des Obersten Gerichtshofes in Neuseeland darf der Internet-Unternehmer Kim Schmitz alias Kim Dotcom an Amerika ausgeliefert werden. Bis zu 20 Jahre Haft drohen dem Unternehmer in den USA wegen dem im Jahr 2005 gegründeten Online-Portal Megaupload. Hunderte Millionen US-Dollar Schaden soll durch die Tauschbörse Megaupload entstanden sein. Vor allem urheberrechtlich geschützte Filme sollen über die Börse zwischen Nutzern kostenfrei getauscht worden sein. Im Jahr 2012 wurde sie vom FBI geschlossen, und die neuseeländischen Behörden begannen auf Drängen der amerikanischen Behörden einen langen Feldzug gegen den Megaupload-Gründer. Auch Geldwäschevorwürfe stehen seitens der Amerikaner im Raum.

Kim Dotcom steht offenbar kurz vor der Auslieferung nach Amerika
Seit Jahren aber kämpft er vor den neuseeländischen Gerichten gegen die Auslieferung seiner Person und den Mittätern von Megaupload nach Amerika. Aufgegeben hat Dotcom auch nach diesem Urteil vom Februar 2017 nicht, welches der Auslieferung nach Amerika seitens der neuseeländischen Justiz stattgibt: „Wir geben uns noch lange nicht geschlagen“, sagte sein Anwalt Ron Mansfield der Presse. Der Fall sei sehr „politisch aufgeladen“. Der Anwalt von Kim Dotcom legt nun Berufung beim neuseeländischen Berufungsgerichtshof ein. Nach Berechnungen des Ministeriums in Neuseeland soll Megaupload mit Urheberrechtsverletzungen einen Gewinn von 175 Millionen US-Dollar erwirtschaftet haben. Der Schaden durch Urheberrechtsverletzungen des Portals Megaupload wird auf mindestens 500 Millionen US-Dollar geschätzt.

Nun will Kim Dotcom offenbar „legale“ Wege gehen und kündigte sein neues Projekt mit dem Titel „Bitcontent“ an. Auf dieser Plattform sollen Nutzer Inhalte teilen können, welche mit Bitcoin von anderen Nutzern abgerufen werden können. Dabei soll der Nutzer, der die Inhalte bereitstellt, auch den Preis festlegen können. „Das Coolste daran ist, dass derjenige, der Inhalte hochlädt, den Preis für seinen Inhalt festlegt – das können 2 Cent, 2 US-Dollar oder 20 Dollar sein“, so erklärte Dotcom seine neue Bezahlstrategie des Portals auf Twitter. Ob auf der Plattform dann nur lizensierte und legale Inhalte zu finden sein werden, wird man sehen.

Seit der 90er-Jahre verstrickt sich Dotcom immer wieder in illegale Geschäfte
Seit den 1990er-Jahren verstrickt sich Kim Schmitz jedoch immer wieder in dubiose und illegale Geschäfte und wurde zum ersten Mal als Computer-Hacker in der Öffentlichkeit bekannt. Wegen Kreditkartenbetrug wurde er Ende der 90er-Jahre von einem deutschen Gericht verurteilt. Im Jahr 2001 erklärte Dotcom, dem kränkelnden Unternehmen letsbuyit.com mit 50 Millionen Euro wieder auf die Beine helfen zu wollen. Im Januar 2002 floh er nach Bangkok und kreierte eine neue Webseite, die als Suizid-Ankündigung verstanden werden konnte.

Anfang des Jahres 2007 wurden die Webseiten von Kim Schmitz’s bisherigen Projekten, wie beispielsweise Kimpire und Trendax, sowie seine Website kimble.org aus dem Web entfernt. Im Februar 2010 schloss Dotcom einen Mietvertrag für das Chrisco Mansion in Coatesville mit der Option ab, Neuseelands teuerste Privatimmobilie im Wert von 15 Millionen Euro zu einem späteren Zeitpunkt erwerben zu können. Seitdem tritt Dotcom in der Öffentlichkeit nicht mehr unter dem Namen Kim Schmitz, sondern nur noch als Kim Dotcom auf.(cr/be)


Das aktuelle Profilbild des 43-jährigen Internet-Unternehmers Kim Schmitz alias Kim Dotcom
(Foto: Kim Dotcom, Twitter)
Das aktuelle Profilbild des 43-jährigen Internet-Unternehmers Kim Schmitz alias Kim Dotcom
    Quellenangaben, Einzelnachweise und Weblinks
  1. https://www.faz.net – Kim Schmitz alias Dotcom wagt sich mit neuen Diensten vor
  2. https://www.zeit.de – Kim Dotcom darf nun doch an die USA ausgeliefert werden
  3. https://www.tomshardware.de – Bitcache-Bezahlsystem für Megaupload „2“

Larissa Bernhardt, 09.04.2017, New York




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