LONDON (IT BOLTWISE) – Sicherheitsforscher haben zwei schwerwiegende Schwachstellen im Sudo-Befehlszeilenprogramm für Linux und Unix-ähnliche Betriebssysteme aufgedeckt, die es lokalen Angreifern ermöglichen könnten, ihre Berechtigungen auf Root zu eskalieren.

In der Welt der IT-Sicherheit sind Schwachstellen in weit verbreiteten Tools wie Sudo besonders besorgniserregend. Sudo, ein essentielles Befehlszeilenprogramm, das es Benutzern mit niedrigen Berechtigungen erlaubt, Befehle als ein anderer Benutzer, wie der Superuser, auszuführen, ist von zwei kritischen Sicherheitslücken betroffen. Diese Schwachstellen, die von Sicherheitsforschern aufgedeckt wurden, könnten es lokalen Angreifern ermöglichen, Root-Zugriff auf anfälligen Maschinen zu erlangen.
Die erste Schwachstelle, CVE-2025-32462, hat einen CVSS-Score von 2,8 und betrifft Sudo-Versionen vor 1.9.17p1. Sie erlaubt es Benutzern, Befehle auf nicht beabsichtigten Maschinen auszuführen, wenn eine sudoers-Datei einen Host spezifiziert, der weder der aktuelle Host noch ALL ist. Diese Schwachstelle besteht seit über 12 Jahren und wurde durch die Verwendung der “-h” (Host) Option in Sudo eingeführt.
Die zweite Schwachstelle, CVE-2025-32463, ist mit einem CVSS-Score von 9,3 als kritisch eingestuft. Sie betrifft ebenfalls Sudo-Versionen vor 1.9.17p1 und erlaubt es lokalen Benutzern, Root-Zugriff zu erlangen, indem sie die “-R” (chroot) Option ausnutzen. Diese Schwachstelle ermöglicht es einem Angreifer, Sudo dazu zu bringen, eine beliebige Shared Library zu laden, indem eine “/etc/nsswitch.conf” Konfigurationsdatei unter dem vom Benutzer angegebenen Root-Verzeichnis erstellt wird.
Die Entdeckung dieser Schwachstellen wirft ein Licht auf die Herausforderungen, die mit der Verwaltung von Berechtigungen in komplexen IT-Infrastrukturen verbunden sind. Besonders betroffen sind Umgebungen, die eine gemeinsame sudoers-Datei verwenden, die auf mehrere Maschinen verteilt ist, sowie solche, die LDAP-basierte sudoers einsetzen.
Die Reaktion der Linux-Community war schnell. Nach der verantwortungsvollen Offenlegung am 1. April 2025 wurden die Schwachstellen in der Sudo-Version 1.9.17p1 behoben, die Ende letzten Monats veröffentlicht wurde. Verschiedene Linux-Distributionen haben ebenfalls Sicherheitswarnungen herausgegeben, da Sudo auf vielen von ihnen vorinstalliert ist.
Die betroffenen Distributionen umfassen unter anderem AlmaLinux, Alpine Linux, Amazon Linux, Debian, Gentoo, Oracle Linux, Red Hat, SUSE und Ubuntu. Benutzer werden dringend aufgefordert, die erforderlichen Updates zu installieren, um sicherzustellen, dass ihre Systeme vor diesen Schwachstellen geschützt sind.
Die Entfernung der chroot-Option in einer zukünftigen Sudo-Version wird als notwendiger Schritt angesehen, um die Sicherheit zu erhöhen. Diese Entscheidung unterstreicht die Wichtigkeit, potenziell fehleranfällige Funktionen zu überprüfen und zu überarbeiten, um die Integrität von IT-Systemen zu gewährleisten.

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