LONDON (IT BOLTWISE) – Eine kürzlich entdeckte Sicherheitslücke im weit verbreiteten Kommandozeilentool Sudo stellt eine erhebliche Bedrohung für Linux-Systeme weltweit dar. Sicherheitsforscher haben herausgefunden, dass Angreifer mit minimalem Aufwand Root-Rechte erlangen können, was die Sicherheit zahlreicher Systeme gefährdet.
Eine kritische Sicherheitslücke im Kommandozeilentool Sudo, das auf vielen Linux-Systemen verwendet wird, hat die Aufmerksamkeit von Sicherheitsexperten weltweit erregt. Die Schwachstelle, die von Forschern der Cybersecurityfirma Stratascale entdeckt wurde, ermöglicht es Angreifern, mit einfachen Benutzerrechten Root-Zugriff zu erlangen. Diese Sicherheitslücke besteht seit der Veröffentlichung der Sudo-Version 1.9.14 im Juni 2023 und betrifft somit zahlreiche Systeme.
Die Schwachstelle, die unter der Bezeichnung CVE-2025-32463 bekannt ist, wurde mit einem CVSS-Wert von 9,3 als kritisch eingestuft. Obwohl Angreifer für die Ausnutzung der Lücke einen lokalen Zugriff auf das Zielsystem benötigen, sind keine speziellen Berechtigungen erforderlich, was die Angriffskomplexität erheblich reduziert. Besonders besorgniserregend ist, dass die Anfälligkeit bereits in der Standardkonfiguration von Sudo besteht, was die Gefahr einer breiten Ausnutzung erhöht.
Die Forscher haben die Ausnutzbarkeit der Sicherheitslücke erfolgreich unter Ubuntu 24.04.1 und Fedora 41 getestet, wobei davon auszugehen ist, dass noch viele weitere Linux-Distributionen betroffen sind. Das Problem entsteht, wenn ein unprivilegierter Benutzer die Funktion chroot() auf einem beschreibbaren, nicht vertrauenswürdigen Pfad unter seiner Kontrolle aufruft. Dadurch kann Sudo dazu gebracht werden, eine beliebige nsswitch.conf-Datei zu laden, was zur Ausführung von beliebigem Code als Root führt.
Ein Proof-of-Concept-Code, der das Verhalten im Detail nachvollziehbar macht, wurde von den Forschern veröffentlicht. Die Sicherheitslücke wurde inzwischen mit der Sudo-Version 1.9.17p1, die seit dem 28. Juni verfügbar ist, gepatcht. Diese Version macht die problematischen Änderungen aus der Version 1.9.14 rückgängig, durch die die Schwachstelle ursprünglich eingeführt wurde. Ein alternativer Workaround existiert nicht.
Die Verantwortung, die Patches an Endbenutzer bereitzustellen, liegt nun bei den Maintainern der jeweiligen Linux-Distributionen. Bei Ubuntu und Debian sind bereits entsprechende Sicherheitsmeldungen veröffentlicht worden. Anwender, die sich vor möglichen Angriffen schützen wollen, sollten prüfen, ob für Sudo ein Update zur Verfügung steht und dieses zeitnah installieren.
Zusätzlich zur Bereitstellung des Patches wurde die Chroot-Funktion als veraltet markiert und soll aufgrund ihrer hohen Fehleranfälligkeit in einer zukünftigen Sudo-Version vollständig entfernt werden. Diese Funktion wird jedoch ohnehin nur wenig genutzt. Frühere Versionen bis einschließlich 1.8.32 sind grundsätzlich nicht angreifbar, da diese noch nicht mit der Chroot-Funktion ausgestattet waren.
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