MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die Integration von Künstlicher Intelligenz (KI) in die medizinische Versorgung bietet ein enormes Potenzial zur Verbesserung der Diagnose und Therapie von Patienten. Doch mit diesen Möglichkeiten gehen auch Herausforderungen einher, die es zu bewältigen gilt.
Die Anwendung von Künstlicher Intelligenz in der Medizin wird zunehmend als ein entscheidender Faktor für die Zukunft des Gesundheitswesens angesehen. In Nordrhein-Westfalen wird derzeit eine KI-Strategie entwickelt, die das Potenzial dieser Technologie im Gesundheitswesen ausschöpfen soll. Die Landesregierung plant, ein interdisziplinäres Gutachten in Auftrag zu geben, um eine umfassende Strategie zu entwickeln, die sowohl die Chancen als auch die Risiken der KI-Nutzung berücksichtigt.
Ein zentrales Anliegen ist dabei, dass der Einsatz von KI nicht zum Selbstzweck wird, sondern stets im Dienste der Menschen steht. Die Krankenhausgesellschaft Nordrhein-Westfalen unterstützt diese Initiative und betont, dass KI-Anwendungen eine unterstützende Rolle einnehmen sollten. Sie dürfen nicht den fachlichen und menschlichen Blick auf Patientinnen und Patienten ersetzen. Die Therapiehoheit von Ärztinnen und Ärzten sowie Pflegefachkräften muss immer gewährleistet sein.
Die Kassenärztliche Vereinigung Westfalen Lippe weist darauf hin, dass der Einsatz von KI im Gesundheitswesen zwar großes Potenzial zur Verbesserung der medizinischen Versorgung bietet, jedoch auch erhebliche Herausforderungen mit sich bringt. Der Markt der KI-Werkzeuge zeigt eine Tendenz zur Monopolisierung, und es fehlen bisher wesentliche Anforderungen an KI-Tools. Zudem gibt es keinen rechtlichen Rahmen für den Einsatz von KI in der Gesundheitsversorgung. Wichtig ist, dass die Entscheidungen der KI-Modelle nachvollziehbar sind und die Funktionsweise der Systeme transparent gemacht wird.
Dr. Markus Müschenich, Kinderarzt und Unternehmer im Medizinsektor, warnt davor, die Kraft der Veränderung zu unterschätzen. Er betont, dass eine zu große Zurückhaltung das tatsächliche Potenzial der KI nicht ausreichend ausschöpfen könnte. Wenn durch KI ein Menschenleben gerettet werden kann, ist jede Verzögerung des Einsatzes vergleichbar mit unterlassener Hilfeleistung. Müschenich empfiehlt, die Empfehlungen eines Gutachtens schnell umzusetzen und mit dem aktuellen Wissensstand abzugleichen.
Das Universitätsklinikum Essen hebt hervor, dass das vorrangige Ziel der Medizin sein muss, das Personal durch KI-Anwendungen zu entlasten und die Versorgung von Patientinnen und Patienten effizienter zu gestalten. Der Einsatz von KI wird jedoch das Rollenverständnis der medizinischen Fachkräfte verändern. Es ist daher wichtig, die sich ändernden Qualifikationsanforderungen an das Personal zu beachten. In Deutschland sind umfangreiche medizinische Datensätze vorhanden, die für die Entwicklung von KI-Anwendungen genutzt werden könnten. Allerdings sind sie häufig nicht zugänglich oder aufgrund fehlender Datenstandards nicht nutzbar.
Dieter Padberg, IT-Direktor des Universitätsklinikums Bonn, betont die Notwendigkeit einer umfassenden Datenstrategie. Der Pflegebereich, der im Antrag nicht ausreichend berücksichtigt wurde, bietet eine wesentliche Chance: Hier kann KI menschlich und patientenorientiert eingesetzt werden, um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken. Padberg warnt vor einer Verlangsamung von Innovationsprozessen durch zu starke Regulierung und plädiert für schlanke Genehmigungsverfahren.
Die Gewerkschaft ver.di stellt die Rolle der Beschäftigten in den Mittelpunkt: KI sollte der Verbesserung von Arbeits- und Lebensqualität dienen. Es ist wichtig, dass die Gestaltung guter Arbeit und die Wahrung von Datenschutz und Persönlichkeitsrechten von Beginn an mitgedacht werden. Nur so kann sichergestellt werden, dass die Vorteile der KI allen zugutekommen und die Gesundheitsversorgung nachhaltig verbessert wird.
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