ST. PAUL / LONDON (IT BOLTWISE) – Eine neue Studie beleuchtet die komplexe Beziehung zwischen Schlafverhalten und Schlaganfallfolgen. Forscher haben herausgefunden, dass lange Bettzeiten bei Patienten nach einem Schlaganfall mit einer Schädigung der weißen Hirnsubstanz und kognitiven Beeinträchtigungen verbunden sind.

Die jüngste Forschung aus Schottland und Hongkong zeigt, dass Patienten, die nach einem leichten Schlaganfall oder einer transitorischen ischämischen Attacke (TIA) viel Zeit im Bett verbringen, häufiger Anzeichen von Schäden an den kleinen Blutgefäßen des Gehirns aufweisen. Diese Schäden, bekannt als weiße Substanzhyperintensitäten, sind mit einem erhöhten Risiko für kognitive Beeinträchtigungen, Schlaganfälle und Demenz verbunden.
Die Studie, veröffentlicht in der Online-Ausgabe des US-amerikanischen medizinischen Journals Neurology, untersuchte 420 Personen mit einem Durchschnittsalter von 66 Jahren. Diese Teilnehmer wurden innerhalb von ein bis drei Monaten nach ihrem Schlaganfall oder TIA einer Gehirnscan-Untersuchung unterzogen, füllten Schlaf-Fragebögen aus und nahmen an kognitiven Tests teil. Die Ergebnisse zeigten, dass längere Bettzeiten mit einer höheren Belastung durch weiße Substanzhyperintensitäten und geringfügig niedrigeren Ergebnissen bei Denk- und Gedächtnistests korrelierten.
Die Erkenntnisse unterstreichen die Bedeutung von Schlafmustern als Marker zur Vermeidung weiterer Schlaganfälle und TIAs. Schlafstörungen sind sowohl ein Risikofaktor als auch eine Folge von Schlaganfällen, was die Notwendigkeit weiterer Forschung in diesem Bereich verdeutlicht. Eine 2023 durchgeführte Überprüfung der begrenzten Studienlage kam zu dem Schluss, dass sowohl Schlaflosigkeitssymptome als auch schlechte Schlafqualität mit einem erhöhten Schlaganfallrisiko verbunden sind.
Dr. Dillys Xiaodi Liu von der University of California-San Francisco betonte, dass die Untersuchung der Bettzeit im Gegensatz zur reinen Schlafdauer neue Einblicke in die Gesundheit von Schlaganfallpatienten bietet. Sie hob hervor, dass längere Bettzeiten mit einer größeren Belastung durch weiße Substanzhyperintensitäten verbunden sind, was auf eine bidirektionale Beziehung hindeutet.
Dr. Joyce K. Lee-Iannotti vom Barrow Neurological Institute in Phoenix, die nicht an der Studie beteiligt war, erklärte, dass es wachsende Beweise für den Zusammenhang zwischen unzureichendem Schlaf und einem erhöhten Schlaganfallrisiko gibt. Sie betonte, dass Schlafstörungen wie obstruktive Schlafapnoe zu schwereren Schlaganfällen und langsameren Erholungsverläufen führen können.
Die Forscher hoffen, dass zukünftige Studien die Mechanismen klären können, die Schlafqualität und Schlaganfallrisiken verbinden. Der Einsatz von tragbarer Technologie und häuslichen Diagnosen könnte dabei helfen, reale Schlafmuster über längere Zeiträume zu erfassen und wertvolle Einblicke in die Rolle der Schlafgesundheit bei der Verwaltung von zerebralen Gefäßerkrankungen zu bieten.

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