KOPENHAGEN / LONDON (IT BOLTWISE) – Eine neue Studie aus Dänemark zeigt, dass intensiver und anhaltender Trauer nach dem Verlust eines geliebten Menschen erhebliche gesundheitliche Folgen haben kann. Die Untersuchung, die über einen Zeitraum von zehn Jahren durchgeführt wurde, offenbart, dass Betroffene nicht nur häufiger medizinische Hilfe in Anspruch nehmen, sondern auch ein signifikant höheres Sterberisiko aufweisen.

Die Trauer nach dem Verlust eines geliebten Menschen ist eine natürliche Reaktion, doch für einige Menschen kann sie so überwältigend sein, dass sie langfristige gesundheitliche Folgen nach sich zieht. Eine umfassende Studie aus Dänemark hat nun gezeigt, dass Personen mit intensiven und anhaltenden Trauersymptomen nicht nur häufiger medizinische Dienste in Anspruch nehmen, sondern auch ein um 88 % höheres Risiko haben, innerhalb von zehn Jahren zu sterben. Diese Ergebnisse unterstreichen die Notwendigkeit, frühzeitig Anzeichen für eine solche Trajektorie zu erkennen, um gezielte Unterstützung bieten zu können.
Die Studie, die in der Fachzeitschrift Frontiers in Public Health veröffentlicht wurde, verfolgte über einen Zeitraum von zehn Jahren 1.735 trauernde Männer und Frauen in Dänemark. Die Teilnehmer, die im Durchschnitt 62 Jahre alt waren, hatten kürzlich einen nahestehenden Menschen verloren. Die Forscher nutzten nationale Register, um den Gesundheitszustand und die Medikamentennutzung der Teilnehmer zu überwachen. Dabei zeigte sich, dass Personen mit hohen Trauersymptomen häufiger psychotrope Medikamente wie Antidepressiva und Beruhigungsmittel verschrieben bekamen.
Interessanterweise konnten die Forscher bereits vor dem Verlust Anzeichen für eine erhöhte Anfälligkeit für anhaltende Trauer identifizieren. Personen, die bereits vor dem Verlust psychotrope Medikamente einnahmen oder eine Vorgeschichte mit psychischen Erkrankungen hatten, zeigten häufiger eine hohe Trauerreaktion. Diese Erkenntnisse könnten Ärzten helfen, gefährdete Personen frühzeitig zu identifizieren und ihnen gezielte Unterstützung anzubieten.
Die Studie hebt auch hervor, dass die erhöhte Sterblichkeit bei Personen mit hohen Trauersymptomen über den gesamten Zeitraum von zehn Jahren signifikant blieb. Während die Nutzung von Gesundheitsdiensten nach acht Jahren nicht mehr signifikant unterschiedlich war, blieb das Sterberisiko erhöht. Die Forscher vermuten, dass dies mit einer erhöhten Anfälligkeit für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und psychische Probleme zusammenhängen könnte, die durch die intensive Trauer verstärkt werden.
Die Ergebnisse dieser Studie werfen wichtige Fragen zur Versorgung von Trauernden auf. Es stellt sich die Frage, ob das derzeitige Gesundheitssystem ausreichend auf die langfristigen Bedürfnisse dieser Personen eingeht. Zukünftige Forschungen sollten untersuchen, wie die Gesundheitsdienste verbessert werden können, um den besonderen Anforderungen von Menschen mit anhaltend hohen Trauersymptomen gerecht zu werden.
Insgesamt zeigt die Studie, dass intensiver und anhaltender Trauer nicht nur eine emotionale, sondern auch eine physische Belastung darstellt. Die Erkenntnisse könnten dazu beitragen, die medizinische Versorgung von Trauernden zu verbessern und das Bewusstsein für die gesundheitlichen Risiken von Trauer zu schärfen. Dies ist besonders wichtig, da die Trauer ein universelles menschliches Erlebnis ist, das jeden betreffen kann.

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