PARIS / LONDON (IT BOLTWISE) – In einer bahnbrechenden Studie haben Forscher entdeckt, dass Mäuse, ähnlich wie Menschen, ein Gefühl der Verkörperung gegenüber einem künstlichen Gliedmaß erfahren können. Diese Entdeckung könnte den Weg für fortschrittliche Neuroprothesen und Behandlungen für Erkrankungen wie Phantomschmerzen ebnen.

Die jüngste Forschung zeigt, dass Mäuse, ähnlich wie Menschen, die berühmte Gummihand-Illusion erleben können. Diese Illusion tritt auf, wenn das echte Gliedmaß versteckt wird und sowohl das echte als auch das künstliche Gliedmaß synchron gebürstet werden. Die Mäuse verfolgten visuell eine Bedrohung gegen das künstliche Gliedmaß, was auf ein wahrgenommenes Eigentum hinweist. Diese Entdeckung schafft ein neues Tiermodell zur Erforschung der Gehirnmechanismen von Körperbesitz und Prothesenverkörperung.
Die Studie, veröffentlicht in der Fachzeitschrift PLOS Biology, wurde von Luc Estebanez vom CNRS in Frankreich und seinen Kollegen durchgeführt. Sie zeigt, dass Mäuse bei synchroner Stimulation von echtem und künstlichem Gliedmaß länger auf das künstliche Gliedmaß fixiert bleiben, wenn es bedroht wird. Diese Reaktion war stärker, wenn das künstliche Gliedmaß dem echten ähnelte, im Vergleich zu einem weißen, würfelförmigen Objekt.
Diese Forschung bietet das erste praktische Nagetiermodell zur Untersuchung des Körperbesitzes und der Integration von Prothesen. Die Erkenntnisse könnten zu neuen Strategien zur Wiederherstellung der Verkörperung führen, indem die Gehirnschaltkreise der Verkörperung mit genetischen und optogenetischen Forschungstools kartiert werden.
Die Implikationen dieser Studie sind weitreichend. Sie unterstützt die Idee, dass Nagetiere, insbesondere Mäuse, Verhaltenskorrelate der Verkörperung in Umgebungen zeigen können, die auch bei Menschen Verkörperung auslösen. Dies ergänzt eine Reihe von jüngsten Erkenntnissen, die darauf hindeuten, dass Nagetiere einige Fähigkeiten zeigen können, die mit höheren kognitiven Funktionen verbunden sind.
Die Forscher verwendeten ein automatisiertes, videografiebasiertes Verfahren, um die Reaktionen der Mäuse zu verfolgen. Die Mäuse fixierten ihren Blick signifikant länger auf das bedrohte künstliche Gliedmaß, nachdem sie synchrone taktile und visuelle Informationen erhalten hatten, im Vergleich zu asynchronen. Diese Ergebnisse zeigen, dass Mäuse quantifizierbare Verhaltensmarker der Verkörperung eines künstlichen Gliedmaßes aufweisen.
Die Finanzierung dieser Arbeit erfolgte durch verschiedene Forschungsprogramme, darunter LE PRC Hermin und JCJC Mesobrain. Die Förderer hatten keinen Einfluss auf das Studiendesign, die Datenerhebung und -analyse, die Vorbereitung des Manuskripts oder die Entscheidung zur Veröffentlichung.

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