BOSTON / LONDON (IT BOLTWISE) – Eine neue Studie zeigt, dass eine mediterrane Ernährung das Risiko für Demenz erheblich senken kann, insbesondere bei Menschen mit genetischer Veranlagung für Alzheimer. Die Forschungsergebnisse legen nahe, dass die Ernährung eine wichtige Rolle bei der Prävention von kognitivem Verfall spielen könnte.

Eine aktuelle Studie, die von führenden Forschern der Mass General Brigham, der Harvard T.H. Chan School of Public Health und dem Broad Institute of MIT und Harvard durchgeführt wurde, hat ergeben, dass eine mediterrane Ernährung das Risiko für Demenz signifikant reduzieren kann. Besonders bemerkenswert ist, dass dieser Effekt bei Menschen mit einer genetischen Prädisposition für Alzheimer am stärksten ausgeprägt ist. Die Ergebnisse wurden in der renommierten Fachzeitschrift Nature Medicine veröffentlicht und bieten neue Perspektiven für die Prävention von kognitivem Verfall.
Die mediterrane Diät, die reich an Obst, Gemüse, Vollkornprodukten, Fisch und gesunden Fetten ist, wurde bereits in früheren Studien mit verschiedenen gesundheitlichen Vorteilen in Verbindung gebracht. Diese neue Untersuchung hebt jedoch hervor, dass die Diät besonders vorteilhaft für Menschen mit einem hohen genetischen Risiko für Alzheimer sein könnte. Die Forscher fanden heraus, dass Teilnehmer mit zwei Kopien des APOE4-Gens, das als stärkster genetischer Risikofaktor für sporadische Alzheimer-Erkrankungen gilt, am meisten von der mediterranen Ernährung profitierten.
Die Studie analysierte Daten von über 4.200 Frauen aus der Nurses’ Health Study und 1.490 Männern aus der Health Professionals Follow-Up Study über mehrere Jahrzehnte. Die Teilnehmer wurden hinsichtlich ihrer Ernährungsgewohnheiten und genetischen Risikofaktoren für Alzheimer untersucht. Zudem wurden Blutproben auf Metaboliten analysiert, um die Auswirkungen der Ernährung auf die kognitive Gesundheit besser zu verstehen. Die Ergebnisse zeigten, dass eine mediterrane Ernährung mit einem geringeren Risiko für Demenz und einem langsameren kognitiven Abbau verbunden ist.
Obwohl die Studie vielversprechende Ergebnisse liefert, gibt es auch Einschränkungen. Die untersuchte Kohorte bestand hauptsächlich aus gut ausgebildeten Personen europäischer Abstammung, was die Übertragbarkeit der Ergebnisse auf andere Bevölkerungsgruppen einschränken könnte. Zudem sind genetische und metabolische Daten derzeit nicht Teil der gängigen klinischen Risikomodelle für Alzheimer, was die praktische Anwendung der Ergebnisse erschwert. Zukünftige Forschungen könnten sich darauf konzentrieren, wie spezifische Metaboliten durch Ernährung oder andere Interventionen gezielt beeinflusst werden können, um das Demenzrisiko zu senken.

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