LONDON (IT BOLTWISE) – Die Aktivität des Gehirns während des Schlafs birgt wertvolle Hinweise auf potenzielle neurologische und Schlafstörungen. Forscher haben Methoden verfeinert, um funktionale Bereiche der Großhirnrinde anhand ihrer einzigartigen elektrischen Aktivität zu unterscheiden, selbst im Ruhezustand.

Die Forschung zur Aktivität des Gehirns während des Schlafs hat neue Möglichkeiten zur Früherkennung von neurologischen und Schlafstörungen eröffnet. Durch die Analyse seltener intrakranieller EEG-Daten konnten Wissenschaftler Methoden entwickeln, um die funktionalen Bereiche der Großhirnrinde präzise zu kartieren. Diese Fortschritte könnten die Diagnose von Erkrankungen wie Alzheimer, Epilepsie und Schlafstörungen erheblich verbessern und den Weg für personalisierte neurologische Therapien ebnen.
Die Großhirnrinde ist ein komplexes Netzwerk, das während des Schlafs nicht zur Ruhe kommt. Dr. Karolina Armonaitė von der Technischen Universität Kaunas in Litauen betont, dass ein besseres Verständnis der elektrischen Aktivität in verschiedenen Bereichen der Großhirnrinde während des Schlafs entscheidend für die genauere Diagnose von neurologischen und Schlafstörungen ist. Ihre Forschung zeigt, dass subtile funktionale Veränderungen in der Großhirnrinde bereits vor dem Auftreten offensichtlicher Symptome auftreten können.
Die Kartierung der Großhirnrinde hat eine lange Geschichte, die bis ins frühe 20. Jahrhundert zurückreicht, als der deutsche Neurowissenschaftler Korbinian Brodmann 52 verschiedene Bereiche der menschlichen Großhirnrinde definierte. Diese Karte wird noch immer in der klinischen Praxis und der neurowissenschaftlichen Forschung verwendet. Dr. Armonaitė erklärt, dass die Unterscheidung zwischen der Großhirnrinde und anderen Strukturen im Gehirn es ermöglicht, spezifische Funktionen wie Sehen, Sprache oder Gedächtnisspeicherung bestimmten Bereichen zuzuordnen.
Ein tieferes Verständnis der Gehirnaktivität im Ruhezustand ist nicht nur für die Diagnose von Störungen wichtig, sondern auch für die Entwicklung von Modellen, die die Auswirkungen psychiatrischer Erkrankungen auf verschiedene Gehirnregionen untersuchen. Die Forschung von Dr. Armonaitė hat gezeigt, dass die Analyse von intrakraniellen EEG-Aufzeichnungen aus verschiedenen Hirnregionen stabile Muster aufweist, die sowohl im Wachzustand als auch im Schlaf bestehen bleiben.
Obwohl die Studie noch keine direkte klinische Anwendung hat, eröffnet sie viele theoretische Möglichkeiten. Zukünftige Forschungen könnten zur Entwicklung digitaler Modelle der Großhirnrinde führen, die als Grundlage für personalisierte neurologische Therapien dienen könnten. Eine detaillierte Untersuchung der Aktivität von Kortexbereichen könnte helfen, präziser zu bestimmen, welche Bereiche des Gehirns bei Schlafstörungen anders funktionieren und warum.
Die Forschungsergebnisse bieten wertvolle Einblicke in die Mechanismen des Gehirns und könnten dazu beitragen, die Früherkennung und Prävention von neurologischen und Schlafstörungen zu verbessern. Durch das Verständnis, wie ein gesundes Gehirn in verschiedenen Zuständen funktioniert, können Abweichungen von diesem normalen Muster erkannt werden, was eine frühzeitige Diagnose von Krankheiten ermöglicht.

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