KOPENHAGEN / LONDON (IT BOLTWISE) – Novo Nordisk steht vor einer Herausforderung, die den Pharmariesen dazu zwingt, seine Verkaufsprognosen für das Adipositas-Medikament Wegovy zu senken. Der Grund: die wachsende Konkurrenz durch günstigere, von Compounding-Apotheken hergestellte Alternativen.

Der dänische Pharmakonzern Novo Nordisk sieht sich gezwungen, seine Umsatzprognosen für das Adipositas-Medikament Wegovy drastisch zu senken. Der Hauptgrund dafür ist die zunehmende Konkurrenz durch Compounding-Apotheken, die kostengünstigere Alternativen anbieten. Diese Apotheken nutzen die Möglichkeit, Medikamente in Zeiten von Lieferengpässen zu kopieren, was den Markt für Novo Nordisk erheblich beeinflusst.
Die Aktien von Novo Nordisk erlitten einen dramatischen Rückgang von über 20 %, nachdem das Unternehmen bekannt gab, dass das Umsatzwachstum für Wegovy in diesem Jahr nicht mehr als 14 % betragen wird. Ursprünglich hatte das Unternehmen ein Wachstum von bis zu 21 % prognostiziert. Diese Anpassung ist eine direkte Reaktion auf die Konkurrenz durch Compounding-Pharmazeutika, die sich als ernstzunehmende Alternative zu den Originalpräparaten etabliert haben.
Compounding-Apotheken sind berechtigt, Medikamente zu modifizieren oder zu kopieren, wenn diese nicht in ausreichender Menge verfügbar sind. Obwohl die US-amerikanische Food and Drug Administration (FDA) den Mangel an Wegovy als beendet erklärt hat, nutzen einige Apotheken weiterhin rechtliche Grauzonen, um personalisierte Versionen des Medikaments anzubieten. Diese Praxis stellt eine erhebliche Herausforderung für Novo Nordisk dar, das nun rechtliche Schritte in Betracht zieht, um den Marktanteil zurückzugewinnen.
Die Situation wird durch die Ernennung eines neuen CEO bei Novo Nordisk weiter verkompliziert. Maziar Mike Doustdar, der seit 33 Jahren im Unternehmen tätig ist, übernimmt die Führung und steht vor der Aufgabe, das Unternehmen durch diese turbulente Phase zu navigieren. Doustdar hat bereits angekündigt, dass Effizienz und Wachstum im Fokus seiner Strategie stehen werden.
Experten wie Rena Conti, Gesundheitsökonomin an der Boston University, sehen die Entwicklung als nicht überraschend an. Sie weist darauf hin, dass Compounding-Apotheken in diesem Jahr aggressive Marketingstrategien verfolgt haben, um ihre Marktanteile zu erhöhen. Auch Eli Lilly, ein Konkurrent von Novo Nordisk, hat durch den direkten Verkauf von Zepbound an Verbraucher, die keine Versicherung nutzen, Marktanteile gewonnen.
Die Bemühungen von Novo Nordisk, Wegovy direkt an Verbraucher zu verkaufen, die bar bezahlen, waren weniger erfolgreich als erwartet. Das Unternehmen gibt an, dass die Durchdringung des Barzahlungsmarktes niedriger als erwartet ist, was teilweise auf die anhaltende Praxis des unsicheren und ungesetzlichen Massen-Compoundings zurückzuführen ist.
Die Zukunft von Novo Nordisk hängt nun davon ab, wie effektiv das Unternehmen auf die Herausforderungen durch Compounding-Pharmazeutika reagieren kann. Die rechtlichen und strategischen Maßnahmen, die das Unternehmen ergreift, werden entscheidend dafür sein, ob es gelingt, den Marktanteil von Wegovy zu stabilisieren und auszubauen.

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